Deutsches Zentrums für Luft- und Raumfahrt Satellitendaten: Der schnellste Gletscher Grönlands

KÖLN/BONN · Seit den 1990er Jahren gilt der Jakobshavn Isbræ als der sich am schnellsten bewegende Gletscher Grönlands. Seine Geschwindigkeit ist nun drastisch gestiegen, und zwar mit Rekordwerten für 2012 und 2013.

Das haben Wissenschaftler der University of Washington und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) herausgefunden. Räumlich und zeitlich hochaufgelöste Daten der deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X und TanDEM-X ermöglichten besonders präzise Berechnungen. Die neue Studie wurde in "The Cryosphere" veröffentlicht, einer Fachzeitschrift der European Geosciences Union (EGU).

"Wir beobachten Jakobshavn Isbræ bereits seit Mitte 2008 regelmäßig mit dem TerraSAR-X-Satelliten. Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie stark dieser Gletscher sich innerhalb kürzester Zeit verändert", so Mitautorin Dana Floricioiu vom DLR-Earth Observation Center in Oberpfaffenhofen.

Die Datenauswertung zeigt, dass die Fließgeschwindigkeiten des Jakobshavn-Gletschers 2012 und 2013 im Jahresschnitt fast dreimal höher sind als vor 20 Jahren. Während der Sommerperiode übertrifft sich der Gletscher hier um mehr als das Vierfache. Die Höchstgeschwindigkeit maßen die Wissenschaftler im Sommer 2012: 17 Kilometer pro Jahr. Dies entspricht einer Geschwindigkeit von mehr als 46 Meter pro Tag - ein Rekord für Ausflussgletscher nicht nur in Grönland, sondern auch in der Antarktis.

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