Neue Entdeckung könnte gegen Alzheimer helfen

Ein Signalfilter im Gehirn

Jülich. (piw) Ein weiterer kleiner Schritt zum Verständnis der Alzheimer-Erkrankung ist am Forschungszentrum Jülich gelungen. Professor Dirk Feldmeyer und sein Fachkollege Emmanuel Eggermann (Uni Freiburg) untersuchten die Wirkung von "Acetylcholin" im Gehirn: Das ist ein chemischer Stoff, der mit Einsetzen der Alzheimer-Erkrankung im Gehirn zu fehlen beginnt.

Bisher nahm die Wissenschaft an, dass Acetylcholin die Signale zwischen einzelnen Teilen des Denkorgans verstärken soll. Die Forscher stellten jedoch fest, dass er das in den "erregenden Hirnzellen der vierten Großhirnschicht" (den L4-Neuronen) nicht tut, sondern dort vielmehr die Hirnsignale abschwächt.

Eggermann und Feldmeyer schließen daraus, dass die Hauptaufgabe der erregenden L4-Neuronen eine Ausfilterung schwacher Signale ist, die vom "Thalamus" kommen - dem Teil des Gehirns, der Informationen aus dem Körper und den Sinnesorganen verarbeitet.

Die Forscher glauben, dass dies das Signal-Rausch-Verhältnis verbessern, also dafür sorgen soll, dass die im Großhirn erwünschten Informationen nicht von Störsignalen überdeckt werden.

Die Entdeckung der beiden Experten könnte möglicherweise einen neuen Ansatzpunkt zur Entwicklung von Therapien für Gehirnerkrankungen liefern. Der Weg von solcher Grundlagenforschung zur möglichen Therapie ist jedoch noch weit.

Die Untersuchung im Internet: www.pnas.org/content/early/2009/06/26/0810062106

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