Falttechnik für das All Nasa entwickelt Raumschiffe mit Hilfe von Origami

Pasadena · Das All ist unendlich, der Platz in einem Raumschiff hingegen knapp bemessen. Um soviel Raum wie möglich an Bord zu schaffen, bedienen sich Forscher einer alten japanischen Kunst.

 Die Nutzung von Origami ist erst in der Anfangsphase.

Die Nutzung von Origami ist erst in der Anfangsphase.

Foto:  NASA/JPL-Caltech

Viele Menschen nutzen Origami zum Zeitvertreib und basteln Blumen und Tiere - die US-Raumfahrtagentur Nasa baut mit Hilfe der japanischen Papierfaltkunst Raumschiffe.

Zahlreiche Entwürfe für Flugkörper seien von Origami inspiriert worden, teilte das Jet Propulsion-Labor der Nasa im kalifornischen Pasadena mit. Vor allem gehe es dabei um die Frage: "Wie bekommen wir die größte Masse Raumschiff auf dem kleinsten Platz unter?"

Ein Projekt, das die Origami-Experten der Nasa beschäftigt, ist eine spezielle Blende. "Starshade" ist eine Art Riesenschirm im All, der für ein dazugehöriges Weltraumteleskop künftig einzelne Sterne etwas abdunkeln soll, um so vorbeiziehende Exoplaneten besser entdecken zu können. Die Blende hat einen Durchmesser von 26 Metern.

Wenn "Starshade" so aber lange Zeit durchs All fliegen würde, könnte die Blende leicht beispielsweise von Mini-Meteoriten getroffen werden und kaputtgehen. Also fanden die Nasa-Forscher mit Hilfe von Origami-Falttechniken einen Weg, wie "Starshade" sich im All rasch und sicher aus- und wieder einklappen kann.

"Ein großer Teil meiner Arbeit besteht daraus, mir etwas aus Papier anzuschauen und mich zu fragen: "Können wir das fliegen lassen?"", sagte Manan Arya. Der Nasa-Wissenschaftler schrieb sogar seine Doktorarbeit über die Nutzung von Origami bei der Raumschiff-Entwicklung. Noch sei das erst in der Anfangsphase, sagte Arya. Aber Origami käme bei der Entwicklung von immer mehr Raumschiffen und inzwischen auch Robotern zum Einsatz.

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