Nachwuchs probiert Physik in neuem Raum aus

Mit Experimenten an der Universität Bonn Spaß an Physik wecken

Bonn. (zlo) Den trockenen Schulformeln Leben einhauchen: Darum ging es bei der Einrichtung der "Physik-Werkstatt Rheinland" an der Universität Bonn. Unterstützung erfuhr diese dabei von der Robert Bosch Stiftung. Leistung gleich Arbeit pro Zeit, Energie gleich Wirkungsquantum mal Frequenz, solche Merksätze können nun mit den - auch ausleihbaren - Geräten ausprobiert werden. Unter Anleitung können Schülerinnen und Schüler auch aufwändige Experimente selbst durchführen.

Um die wissenschaftliche Neugier der Jugendlichen zu fördern und sie von der Physik zu faszinieren, finanziert die Stiftung das Projekt mit 75 000 Euro. "Experimente sind für das Verständnis der Physik sehr wichtig", erklärt Remmer Meyer-Fennekohl von der Fachgruppe Physik/Astronomie. "Viele Geräte sind für einzelne Schulen aber einfach zu teuer oder werden zu selten genutzt, als dass sich die Anschaffung lohnen würde."

Abhilfe soll das neue Angebot an der Bonner Universität schaffen: Beim Wolfgang-Paul-Hörsaal am Kreuzbergweg wird ein Raum extra für Schülerexperimente hergerichtet; die Robert Bosch Stiftung finanziert die Ausstattung und stellt Mittel für eine Studentische Hilfskraft zur Verfügung. "Die neuen Geräte sind zum Transport geeignet und sollen auch an Schulen verliehen werden."

Der Gerätepark umfasst ein astronomisches Teleskop und ein kernphysikalisches Spektroskop. Besonderes Interesse wird eine photonenzählende Kamera finden, die bereits bei einer Ausstellung im Deutschen Museum Bonn den sogenannten Welle-Teilchen-Dualismus zu verstehen half.

Lehrkräfte bereiten die Experimente und Besichtigungen vor. "Die Nachfrage gerade nach diesem Experiment ist enorm", freut sich Projektleiter Professor Dieter Meschede. "Wir wollen die Kamera aber auch in anderen Versuchen verwenden."

Der Experimentierraum ist auch ein Angebot für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die in Physik eine Facharbeit schreiben oder auf eigene Initiative eine besondere Lernleistung vollbringen wollen. Sie können dort physikalische Phänomene genauer untersuchen oder Messreihen aufnehmen.

Die Erfahrungen aus der "Physik-Werkstatt Rheinland" sollen zusammen mit den Lehrerseminaren ausgewertet werden und in Arbeitsblätter für die Schule einfließen.

Mit dem Programm "NaT-Working - Naturwissenschaften und Technik: Schüler, Lehrer und Wissenschaftler vernetzen sich" möchte die Robert Bosch Stiftung Jugendliche besser an Naturwissenschaften und Technik heranführen. Um das Interesse an der Auseinandersetzung mit den Naturwissenschaften zu stärken, fördert die Stiftung deutschlandweit Partnerschaften zwischen Universitäten und Schulen.

Ansprechpartner: Remmer Meyer-Fennekohl, Institut für Angewandte Physik der Universität Bonn, (02 28) 73 34 65, Fax: (02 28) 73 34 74, E-Mail: rmf@iap.uni-bonn.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort