Krebs erkennen, bevor es zu spät ist

Uni Bonn erprobt, wie sich Knochenmetastasen schneller erkennen lassen

Bonn. (sj) Rechtzeitig erkannt, lassen sich Brust- oder Prostatakrebs erfolgreich behandeln. Ein Teil der Karzinome wird aber so spät entdeckt, dass sie bereits Knochenmetastasen (Tochtergeschwülste) gebildet haben.

Dann endet die Erkrankung fast immer tödlich. Die Universität Bonn prüft deshalb derzeit, wie sich Knochenmetastasen frühzeitig und sicher erkennen lassen. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit 112 000 Euro.

Die Studie soll klären, inwieweit die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) als Diagnose-Werkzeug der konventionellen Knochenszintigraphie überlegen ist. Die Forscher wollen dazu insgesamt 600 Patienten mit Prostata-, Brust- oder Lungenkrebs untersuchen. Die Studie, an der sich Zentren in ganz Deutschland beteiligen, steht unter Leitung der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Bonn.

Üblicherweise greifen Mediziner heute zur Knochenszintigraphie, bei der radioaktive Phosphorverbindungen in die Vene gespritzt werden, die sich an das Skelettsystem anlagern und Tumore sichtbar machen.

Ein Nachteil der Methode: "Der Mediziner kann oft nicht erkennen, ob es sich um gut- oder bösartige Veränderungen handelt. Dazu sind dann weitere Untersuchungen nötig", sagt der Mediziner Holger Palmedo, der die Studie betreut.

Seit einigen Jahren kommt vermehrt die Positronen-Emissions-Tomographie zum Einsatz, die mit ausgefeilter Technik sehr viel "schärfere" Bilder ermöglicht.

Der Nachweis der Tumoren wird mit radioaktivem Natriumfluorid geführt - einer Substanz, die in nicht-strahlender Form in jeder Zahnpasta zu finden ist. Erste Studien haben bereits gezeigt, dass in den PET-Aufnahmen noch kleinste Knochenmetastasen zu sehen sind.

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