Studentenwohnungen in Bonn Internet-Wohnungsbörse "Zimmer frei" gestartet
BONN · Ein ungewöhnlicher Anblick bot sich am Donnerstag Passanten im Hofgarten vor der Universität. In einer "Studentenbude" unter freiem Himmel liegt ein junger Mann in seinem Bett und liest ein Buch. Und macht damit Werbung für die Internet-Wohnungsbörse "Zimmer frei".
"Durch sie wollen wir Studenten, die jetzt kurz vor Semesterbeginn noch ein Zimmer suchen, unkompliziert mit Vermietern zusammenbringen", erklärte Andreas Archut, Pressesprecher der Uni Bonn, das Konzept der Börse. Wegen der Rekordanzahl von Studienanfängern zählt jedes Zimmer, auch wenn es nur temporär für die Suche zur Verfügung steht.
Daher haben sich die Hochschulen in der Region zusammengetan, um eine Alternative für die knapp 50 000 Studierenden zu schaffen. Auf der Internetseite kann jeder ein Zimmer oder eine WG-geeignete Wohnung inserieren, die Studenten wiederum können dann ihre Suchkriterien einstellen und so passende Angebote finden.
"Unser Team prüft jede Anzeige, bevor sie freigeschaltet wird, damit Betrüger keine Chance haben", sagte Archut. Natürlich seien die Angebote im Zentrum sowie in Poppelsdorf schnell weg. Allerdings sei die Anbindung durch Bus und Bahn, beispielsweise aus Bad Godesberg, auch sehr gut, so dass Studenten sich nicht zu sehr auf eine direkte Nähe zur Uni versteifen sollten. Schließlich ist "die Wohnungslage in Bonn zwar nicht so dramatisch wie in Köln, aber immer noch ernst".
Dem kann Michael Stamm nur beipflichten. Der Physik-Student schien sich zwar wohlzufühlen in seinem Freiluft-Bett, ist aber trotzdem froh, schon einen Platz im beliebten Endenicher Wohnheim zu haben. "Es kommen Dutzende Anfragen, wenn mal ein Zimmer frei ist", weiß er. Daher wolle man die Bonner dafür sensibilisieren, auch kurzfristig verfügbare Zimmer zu inserieren. "Schließlich", so Archut, "sind die Studierenden aus vielerlei Gründen wichtig für Bonn und Umgebung."
Inserieren und suchen können Vermieter beziehungsweise Wohnungssuchende auf www.zimmerfrei-bonn.de.
