Et cetera Immer schön cool bleiben

James Dean hat ausgedient. Und Bruce Willis und Charles Bronson auch. Die berühmte Pose des rebellischen Schauspielers, die Zigarette lässig im Mundwinkel, die Arme über das auf den Schultern ruhende Gewehr gelegt, zieht heute nicht mehr.

Ilan Dar-Nimrod von der University of Rochester wollte wissen, was eigentlich cool ist und befragte rund tausend Leute. Das Ergebnis ist erstaunlich: Nicht die Distanziertheit, die Kühle oder das Draufgängertum eines Menschen finden die Menschen "cool". Der Psychologe: "Die Hauptsache ist: Mag ich diese Person? Ist diese Person nett zu den Leuten, attraktiv, selbstbewusst und erfolgreich? Das ist cool heute, zumindest bei den jungen Mainstream-Leuten."

Cool, sagen viele, wenn sie beeindruckt sind. Etwa von der Leistung eines Sportlers, der Kreativität eines Künstlers oder von einem unglaublichen wissenschaftlichen Ergebnis. zum Beispiel diesem: Wissenschaftler des Instituts für Angewandte Physik der Universität Bonn haben jetzt gezeigt, wie ein einzelnes Atom in zwei Hälften geteilt, auseinandergezogen und wieder zusammengesetzt werden kann.

Ihre Ergebnisse sind nun im Journal "Proceedings of the National Academy of Sciences" erschienen. Oder das, was zurzeit Mathematiker aus der ganzen Welt im Max-Planck-Institut für Mathematik mitten in der Bonner City beschäftigt, geht schon in Sphären, die unglaublich sind, aber die Grundlage für die Zukunft legen. Ohne diese Menschen würde es keine MP3-Player und keine Smartphones geben.

Als Miles Davis 1950 mit seinem Album "Birth of the Cool" eine neue Jazzrichtung einläutete, ging es nicht um unterkühlte Sounds. Ganz im Gegenteil. Die Musik wirkte etwas düsterer, dunkler als der Bebop und läutete die introvertiertere Phase des Jazz ein. Jazzmusiker haben so etwas cooles an sich, wenn sie in ihren Anzügen die Bühne betreten und fast so was wie eine verschworene Gemeinschaft bilden.

Ein ganz Besonderer ist Tom Harrell, ein fantastischer Trompeter, der für seinen Einfallsreichtum bekannt ist. Am Freitag, 15. Juni, spielt er im Kölner Stadtgarten (Venloer Straße 40, Telefonnummer 0221/95299410). Darf man nicht verpassen.

Eine Coolness ganz anderer Art bestimmt die Musik von Mars Volta um den Gitarristen Omar Rodriquez-Lopez. Was diese Truppe anstellt, ist mit normalen Maßstäben nicht mehr zu erfassen. Mars Volta ist eine Lebenseinstellung. Wer sich auf das Kaleidoskop aus allen möglichen Stilrichtungen, diesen Teufelsritt durchs musikalische Wunderland einlässt, erwartet ein unvergessenes Erlebnis: Die Truppe spielt am 24. Juni, ab 19 Uhr im Kölner E-Werk.

Cool abtanzen? Kein Problem im Jalla Worldmusic Club. Die DJs Rupen und Dimitri mixen unglaublliche Sounds aus Ethnos, Latin, Afro und Balkan. Am Samstag, 16. Juni, verwandeln sie das Casino im Bundesrechnungshof, Adenauerallee 81 in eine Tanzhölle.

Veranstaltungstipps, Kritik, Personalien sind willkommen unter jouruni@ga.de

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