Giftpflanze Jakobskreuzkraut auf dem Vormarsch

Rasante Ausbreitung - Toxin kann möglicherweise in Milch von Kühen übergehen, die diese Pflanze gefressen haben

Giftpflanze Jakobskreuzkraut auf dem Vormarsch
Foto: GA

Bonn. (sj) In Deutschland ist das Jakobskreuzkraut auf dem Vormarsch. Die bis zu 1,40 Meter große Pflanze enthält Pyrrolizidin-alkaloide, die bei dauerhaftem Genuss bereits in relativ geringen Dosen die Leber schädigen können, teilt die Universität Bonn mit. Als Spätfolge drohe dann Leberkrebs, so die Uni.

Größere Mengen könnten direkt einen tödlichen Leberschaden auslösen. Ein Grund für die Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts sei unter anderem die Zunahme von Brachflächen, die nicht mit Herbiziden behandelt würden. "Jakobskreuzkraut ist sehr genügsam", erklärt Helmut Wiedenfeld vom Pharmazeutischen Institut. Inzwischen häuften sich in ganz Deutschland Todesfälle bei Pferden, die für das Toxin der Pflanze besonders empfindlich sind.

"In vielen dieser Fälle steht inzwischen eindeutig Jakobskreuzkraut als Verursacher fest", sagt Wiedenfeld. Momentan wird am Pharmazeutischen Institut untersucht, ob diese toxischen Stoffe in die Nahrungsmittelkette gelangen können. Es mehren sich die Hinweise, dass das Toxin möglicherweise in die Milch von Kühen übergehen kann, die Jakobskreuzkraut gefressen haben, so die Uni.

Durch Bienen könne es zudem in Honig gelangen, wo es bereits nachgewiesen worden sei. Ein Grund zur Panik bestehe nicht, betont Wiedenfeld. "Wir müssen die Pflanze aber mit aller Macht bekämpfen", sagt er. Es gebe wirksame Herbizide, die auch schnell wieder abgebaut werden.

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