"Fragwürdige Förderung"

Ring Christlich Demokratischer Studenten kritisiert die 1 000 Euro für Studienstiftler

Bonn. (sj) Der Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) Bonn kritisiert die Entscheidung des Rektorates, Stipendiaten der Studienstiftung des deutschen Volkes ab sofort zusätzlich ein Stipendium in Höhe von 1 000 Euro pro Jahr zu gewähren ( der GA berichtete).

"Die doppelte finanzielle Förderung der Stipendiaten ist äußerst fragwürdig", kritisiert RCDS-Vorsitzender Philipp Grünhage. Es sei in Deutschland rechtlich nicht möglich, mehr als ein Stipendium an einen Studenten zu vergeben.

Das Rektorat erteile außerdem keine Auskunft darüber, warum ausgerechnet nur Stipendiaten der Studienstiftung gefördert werden sollen, politische, kirchliche oder gewerkschaftliche Stiftungen hingegen nicht. "Auch verwundert es, warum das Rektorat diese Entscheidung gegen das einheitliche Votum der Kommission zur Erstellung der Beitragssatzung gefällt hat", so Grünhage.

Er schlägt der Bonner Alma mater ein eigenes Förderungsprogramm nach dem Vorbild der Düsseldorfer Universität vor, das die Notenbesten eines Studienganges bis zu einem monatlichen Einkommen von maximal 700 Euro durch Befreiung von den Studiengebühren fördere. Der RCDS fordert außerdem wegen der Erhebung von Studienbeiträgen den Ausbau eines Stipendiensystems und eine Förderung begabter, finanzschwacher Studenten.

"Das Rektorat hat die Studienstiftung des deutschen Volkes wegen seiner herausgehobenen Stellung ausgewählt", entgegnet Uni-Pressesprecher Andreas Archut. Die Studienstiftung sei weltanschaulich neutral, man könne sich auch nicht selbst für ein Stipendium bewerben, sondern werde empfohlen.

Weitere Stipendiaten zu fördern übersteige die Möglichkeiten der Universität. Die Finanzierung der Stipendien erfolge außerdem nicht aus Studiengebühren, sondern aus Zinseinnahmen, so Archut.

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