König, der in Bonn gekrönt wurde Forschung hat den schönen Friedrich bislang vernachlässigt
BONN · Seinen Beinamen "der Schöne" erhielt er erst im 16. Jahrhundert, aber auch ohne ihn war der Habsburger Friedrich (1289-1330) bemerkenswert, erst recht für Bonn: Mit ihm wurde am 25. November 1314 erstmals ein König im Münster gekrönt - wenn auch ein Gegenkönig. Denn zur selben Zeit empfing Friedrichs Vetter Ludwig der Bayer in Aachen die Krone.
Mehr als zehn Jahre lang kämpften die beiden gegeneinander um die Vorherrschaft und kamen am Ende zu einem einzigartigen Entschluss: Sie einigten sich auf eine gemeinsame Herrschaft, ein sogenanntes Doppelkönigtum. Eine internationale Tagung wird sich von Donnerstag, 27. November, bis Samstag, 29. November, im Münster-Carré mit der Rolle Friedrichs befassen.
Die haben Historiker und Öffentlichkeit bislang nämlich eher vernachlässigt, befinden die Bonner Professoren Matthias Becher und Harald Wolter-von dem Knesebeck, die das Symposium gemeinsam mit dem Bonner Münster veranstalten.
Das Symposium gliedert sich in vier thematische Blöcke. Eine erste Sektion wird sich mit den dynastischen Voraussetzungen Friedrichs des Schönen befassen, im zweiten Block stehen Friedrichs Wahl und Krönung im Mittelpunkt, die aus theologischer, historischer und rechtsgeschichtlicher Sicht betrachtet werden. Die dritte Sektion dreht sich um Kommunikation und Konflikt im Thronstreit, der letzte Block behandelt Kunst und Königtum im 14. Jahrhundert.
Zum Abschluss der Tagung wird es im Rathaus einen Empfang mit Bundestagspräsident Norbert Lammert geben. In einem öffentlichen Abendvortrag stellt Wolter-von dem Knesebeck Kunstwerke aus dem Umfeld Friedrichs des Schönen vor (Hörsaal 1 im Hauptgebäude; Freitag, 28. November, 18 Uhr).
Info
Die Teilnahme am Symposium steht allen Interessierten offen und ist kostenfrei. Anmeldung: abteilung-mittelalter@uni-bonn.de
