Alumni-Netzwerk der Uni Bonn Eine Freundschaft mit Einschränkungen

BONN · Die Aufrechterhaltung des Kontakts zu ihren Absolventen ist für jede Hochschule ein extrem wertvolles Gut. So sucht auch die Universität Bonn mittels ihres Alumni-Netzwerks die Verbindung zwischen Alma Mater und jenen, die früher einmal in den Hörsälen gebüffelt und geschwitzt haben.

 Bonner Studenten bei ihrem Abschlussfest.

Bonner Studenten bei ihrem Abschlussfest.

Foto: Volker Lannert (Archiv)

"Genau genommen gibt es zwei Einrichtungen, die sich um die Absolventen kümmern", erklärt Alumni-Koordinatorin Sabine Höhl: "Die eher auf die Förderung der Hochschule fokussierte Universitätsgesellschaft und das Alumni-Netzwerk, das eher für die Bindungspflege zuständig ist. Wir bieten den Absolventen eine Plattform zum Austausch untereinander oder innerhalb von Regional- und Fachgruppen, helfen Studenten zusammen mit unserem Career Center bei der beruflichen Orientierung, betreuen internationale Forscher-Alumni und offerieren die Alumni-Karte, mit der man bei verschiedenen Partnern in Bonn Rabatte erhält."

Auch für die Beibehaltung der Uni-Bonn-Email-Adressen ist das Alumni-Netzwerk verantwortlich - doch in diesem Bereich haben sich schon vor einem Dreivierteljahr gravierende Veränderungen ergeben. "Unser System ist so gestaltet, dass man mit einer aktiven Email-Adresse automatisch Zugriff auf Ebooks, Netzwerkspeicherplatz, den E-Campus und bestimmte Software hat", erklärt Universitäts-Pressesprecher An-dreas Archut. "Allerdings sehen die Lizenzvereinbarungen vor, dass nur Angehörige der Universität diese nutzen dürfen. Daher mussten wir schweren Herzens die Email-Zugänge für Alumni in Weiterleitungsadressen umzuwandeln." Nach Aussage von Höhl hat sich der Protest gegen diese Maßnahme bislang in Grenzen gehalten. "Von unseren rund 12.000 Alumni sind zehn ausgetreten", sagt sie.

Schwerer wiegt dagegen eine andere Einschränkung: Neuerdings sind auch jene Kursangebote der Uni für Alumni kostenpflichtig, die bislang frei von Gebühren waren. "Das schreibt uns das Hochschulgesetz vor", erklärt Archut. "Formal gilt, das selbst der Besuch von Vorlesungen nur gestattet ist, wenn man als Gasthörer eingeschrieben ist. Die Programme des Studium Universale stehen aber weiterhin allen Bürgern kostenfrei offen."

Grundsätzlich versteht sich das Alumni-Netzwerk als zentrale Anlaufstelle für alle ehemaligen Studierenden - in manchen Bereichen kann aber selbst diese Einrichtung nur an andere verweisen. Etwa wenn es um Sonderführungen geht: "So etwas hat im Gegensatz zu anderen Hochschulen bei uns keine Tradition und wird nur selten angefragt", weiß Archut. Höhl fügt hinzu. "Wenn allerdings jemand Interesse hat und sich rechtzeitig an uns wendet, könnte etwa unser Regionalgruppenleiter vor Ort versuchen, etwas zu organisieren."

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