Ein Care-Paket für Zimmerpflanzen

Agrarwissenschaftler der Bonner Universität haben einen neuen Dünger entwickelt

Ein Care-Paket für Zimmerpflanzen
Foto: dpa

Bonn. (piw) Auch der Laie weiß: Nährstoffmangel lässt Pflanzen sterben. Dass es sie allerdings ebenso umbringt, wenn sie zu viel Dünger bekommen, wissen meist nur Hobbygärtner.

Jetzt haben Bonner Agrarwissenschaftler einen Dünger zum Patent angemeldet, der Pflanzenfreunden und Gärtnereien helfen soll, das Dilemma zu umgehen: Ein genau berechnetes Depot gibt monatelang die passende Nährstoff-Menge ab - ohne dass der Boden "versalzt" wie bei anderen Depot-Düngern.

"Unser Ziel ist, dass der Gärtner nur einmal pro Jahr den Depotdünger zugibt und sich danach nicht mehr darum kümmern muss", erklärt Maria Hogrebe, die am Bonner Institut für Pflanzenernährung promoviert.

Das Care-Paket für Zimmerpflanzen besteht aus einem kleinen Kunststoffbecher, gefüllt mit einer Trägersubstanz. Sie kann kann Nährsalze wie Kalzium, Magnesium oder Eisen, aber auch Stickstoff- oder Phosphorquellen binden und nach Bedarf an die Pflanze abgeben.

"Die Pflanze nimmt sich, was sie braucht", bekräftigt Professor Heiner Goldbach, Direktor des Instituts für Pflanzenernährung. Weiterer Pluspunkt: Bei der Anzucht im Freiland gibt es keinen "überschüssigen" Dünger, der beim Gießen ausgewaschen wird und die Umwelt belastet.

Wie gut das funktioniert, zeigt ein üppiger Mini-Wald von knapp einem Dutzend Ficus benjamini im ersten Stock des Instituts: "Seit 30 Monaten düngen wir sie mit unseren Depots; wir haben die Behälter erst einmal gewechselt", sagt Maria Hogrebe. Weil nicht alle Pflanzen die gleichen Ansprüche haben, versucht sie derzeit, den Düngemix für verschiedene Kulturen zu optimieren.

Zudem suchen die Wissenschaftler nun nach Industriepartnern, die den Depotdünger in Serie produzieren: Dann würde das Nährstoff-Depot im Blumentopf später nur unwesentlich mehr kosten als heutige Dünger.

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