Doktortitelaffäre: Ein Dutzend Fälle sind abgearbeitet

Rund 100 Promotionen stehen bundesweit auf dem Prüfstand

Bonn. (sj) Im August vergangenen Jahres wurde bekannt, dass die Kölner Staatsanwaltschaft gegen Verantwortliche des Instituts für Wissenschaftsberatung in Bergisch Gladbach ermittelt. Sie stehen im Verdacht, bundesweit rund 100 Hochschullehrer bestochen zu haben.

Diese sollen möglicherweise ungeeigneten Kandidaten zu einem Doktortitel verholfen haben. Bis zu 20 000 Euro sollen für einen Titel geflossen sein, bis zu 4 000 Euro sollen die Betreuer erhalten haben. An dem Institut war ein Doktor tätig, der an der Uni Bonn promoviert hat. Wegen der Bestechung eines Hannoveraner Doktorandenbetreuers ist er rechtskräftig zu mehreren Jahren Haft und einer Geldstrafe verurteilt.

Die Bonner Universität prüft nun, ob sie ihm den Doktortitel aberkennen kann. Der Kölner Oberstaatsanwalt Günther Feld teilte auf Anfrage mit, dass von den bundesweit rund 100 Verdachtsfällen inzwischen etwa ein Dutzend abgeschlossen sei. In einem Fall habe es eine mehrmonatige Freiheitsstrafe auf Bewährung gegeben, die meisten anderen abgeschlossenen Fälle seien gegen Geldauflagen "in sehr unterschiedlicher Höhe" eingestellt worden.

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