Die Weihnachtsfeier als Statussymbol

Untersuchung von Bonner Studenten

Bonn. (sj) Was steckt hinter der festlichen Fassade der Weihnachtslieder? Das untersuchen zurzeit 14 Studierende der Universität Bonn in einem Seminar. Die bekanntesten Lieder stammen aus dem 19. Jahrhundert. "Die heimatliche Weihnachtsfeier wurde zu einem Statussymbol", meint Theologie-Professor Michael Meyer-Blanck.

Das sah im Mittelalter noch anders aus: Dem "Pöbel" war das Singen von Weihnachtsliedern nicht gestattet, ausschließlich einflussreiche Persönlichkeiten durften den Herrgott preisen.

Im 16. Jahrhundert wurden Krippen- und Hirtenlieder "modern". Die arme Bevölkerung identifizierte sich mit dem Jesukind und besang die Menschwerdung Gottes als romantisches Ereignis. Eine Wandlung erfuhren die Weihnachtslieder während der Reformationszeit. "Martin Luther nutzte die Gesänge als ''Kampflieder'', mit denen er das protestantische Selbstbewusstsein stärkte und seine Reformation durchzusetzen suchte", erklärt Meyer-Blanck.

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