Universität Bonn Dem Urknall folgte ein "Babyboom" der Sterne

BONN · Galaxien wachsen, indem sich in ihnen weitere Sterne bilden. Die "Geburtenrate" war während der Entwicklung des Universums jedoch nicht gleichmäßig: Für besonders schwere Galaxien folgte auf einen frühen Boom kurz nach dem Urknall rasch eine Stagnation, wie ein Forscherteam unter Beteiligung der Universität Bonn herausfand.

Anschließend nahmen diese Schwergewichte unter den Galaxien dennoch weiter zu, quasi als kosmische Räuber, die sich kleinere Zusammenballungen von Sternen einverleiben. Im "Astrophysical Journal" werden die Ergebnisse vorgestellt.

Der Blick in den Nachthimmel zeigt es: Die Sterne sind nicht gleichmäßig verteilt, sondern bilden Galaxien, die zum Teil wie etwa die Andromeda-Galaxie mit dem Fernglas zu erkennen sind. Die Ansammlungen aus Sternen, Planetensystemen sowie Gas- und Staubwolken haben sich seit dem Urknall vor etwa 13,7 Milliarden Jahren jedoch nicht kontinuierlich entwickelt.

"Wir sehen im sehr frühen Universum vor zehn bis elf Milliarden Jahren bereits sehr massereiche und kompakte Galaxien, die ihr rapides Wachstum rasch beendet haben", sagt Dr. Alexander Karim vom Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn. Die Wissenschaft rätselte bislang, wie diese frühen Galaxien entstanden sind und wie sie sich weiterentwickelt haben.

Eine Antwort gibt nun die Studie eines Forscherteams mit Beteiligung der Bonner Dr. Benjamin Magnelli, Dr. Karim und Dr. Vernesa Smolcic. Es zeigte sich, dass es eine bis anderthalb Milliarden Jahre nach dem Urknall genügend Galaxien gab, die in der Lage waren, in einer kosmisch kurzen Zeitspanne von ein bis zwei Milliarden Jahren so große Mengen an Sternen zu gebären, dass sie sich anschließend zu den massereichen und kompakten Galaxien auswachsen konnten.

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