Damit aus "Frühchen" gesunde Kinder werden

Bonner Marien-Hospital legt einen Schwerpunkt auf die Früh- und Neugeborenenmedizin

Bonn. (ldb) Hauptsache, es ist gesund. Dieser Wunsch begleitet werdende Eltern. Tatsächlich ermöglicht der medizinische Fortschritt immer häufiger, dass auch Risikoschwangerschaften zu einem glücklichen Ende kommen und aus "Frühchen" gesunde Kinder werden. In Bonn gehört das Sankt-Marien-Hospital zu den Häusern mit der größten Erfahrung bei der Betreuung der kleinsten Patienten.

Ihnen widmet sich die Perinatalmedizin. Seit zehn Jahren ist die Kinderabteilung des Sankt-Marien-Hospitals, die früher in Dottendorf untergebracht war, im Neubau mit dem Hauptklinikum am Venusberg vereinigt.

Dieses Jubiläum nahm das Haus, das als "Geburtshilflich-neonatologischer Schwerpunkt des Landes NRW" - also für Früh- und Neugeborenenmedizin - ausgewiesen ist, kürzlich zum Anlass für ein Symposium "Zehn Jahre Perinatalmedizin". Es war zugleich dem Chefarzt der Kinderheilkunde, Privatdozent Christoph Franz, gewidmet, der im Sommer in den Ruhestand tritt.

Als Hausherren begrüßten Professor Volker Pelzer, Chefarzt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe, und Werner Garbe, Chefarzt der Abteilung Neonatologie, rund 170 Teilnehmer. Ihnen wurde vor Augen geführt, welche Vorzüge es hat, wenn Kreißsaal und Kinderkrankenhaus mit Intensivstation unter einem Dach sind: Kündigen sich in der Schwangerschaft Komplikationen an, kommen die Eltern zum Marienhospital zum Beratungsgespräch, und die Mutter wird behandelt. So gelinge es etwa immer häufiger, eine drohende Frühgeburt abzuwenden.

Das Hauptproblem bei der Behandlung dieser Kinder ist die Unreife vieler Organsysteme. Das stellt die Ärzte teilweise vor eine schwierige Entscheidung: Soll man eine lebenserhaltende Behandlung einleiten - auch um den Preis schwerer Spätschäden?

Professor Volker von Loewenich, der an der Frankfurter Universitätsklinik die Neonatologie aufgebaut hat, wehrte sich gegen eine statistische Festlegung, ab welcher Woche oder ab welchem Gewicht Grenzen für die medizinische Behandlung gezogen werden: Dies sei nur durch eine individuellen Beurteilung des Zustandes des frühgeborenen Kindes und einer sich hieraus ergebenden, wohlbegründeten Prognose abzuleiten.

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