Sternensystem Bonner Radioastronomen haben Umgebung eines Schwarzen Lochs beobachtet

BONN · Wenn im Zentrum einer Galaxie ein Schwarzes Loch große Mengen von Materie verschluckt, wird Energie frei - in Form von Strahlung, die zuweilen das Licht der ganzen restlichen Galaxie übertreffen kann.

 13 Millionen Lichtjahre entfernt, 1000 Lichtjahre breit: Die Kernregion der Circinus-Galaxie, gesehen durchs Hubble-Teleskop.

13 Millionen Lichtjahre entfernt, 1000 Lichtjahre breit: Die Kernregion der Circinus-Galaxie, gesehen durchs Hubble-Teleskop.

Foto: NASA

Eine internationale Gruppe von Radioastronomen unter Bonner Leitung hat dieses Phänomen jetzt näher beobachtet: Im Inneren der "Circinus-Galaxie" entdeckten sie eine Staubscheibe sowie einen senkrecht zu ihr stehenden Staub-"Schlot". Es ist das erste Mal, dass der beleuchtete Staub im Inneren einer solchen Galaxie in diesen zwei getrennten Formen sichtbar wurde.

Wie Dr. Konrad Tristram vom Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie erklärt, der Leiter der Forschergruppe, wird "durch unsere Beobachtungen die Circinus-Galaxie zur am besten untersuchten Quelle in optischer und Infrarot-Interferometrie außerhalb unserer Milchstraße".

Bei ihrem Blick auf die 13 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie nutzten die Experten das "Very Large Telescope Interferometer" (VLTI) der "Europäischen Südsternwarte" (ESO) in der chilenischen Atacama-Wüste: Durch Zusammenrechnung der Ergebnisse erreichten sie dabei mit zwei kleineren Teleskopen eine Genauigkeit, als würden sie ein einziges, sehr großes benutzen. Die neuen Erkenntnisse sollen dabei helfen, besser zu verstehen, wie "aktive Galaxienkerne" die Entstehung des Universums mitbeeinflussen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort