Uni-Klinik Bonner Forscher finden neue Risiken für Alzheimer

Bonn · Ein internationales Forschungskonsortium mit Beteiligung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und des Universitätsklinikums Bonn hat elf bislang unbekannte genetische Risikofaktoren für eine Alzheimer-Erkrankung identifiziert. Dazu wurde das Erbgut von über 25.000 Patienten sowie von mehr als 48.000 gesunden Kontrollpersonen analysiert.

Alzheimer ist eine häufige Form einer Demenzerkrankung, die in zwei Varianten auftritt: Relativ selten ist die sogenannte familiäre Variante. Diese wird durch gewisse Veränderungen des Erbguts verursacht und macht sich oft schon vor dem 65. Lebensjahr bemerkbar. Die genauen Ursachen sind rätselhaft. Bekannt ist allerdings, dass genetische Merkmale eine Erkrankung begünstigen können. Bislang waren elf solcher Risikofaktoren bekannt.

Weitere elf hat jetzt das Team aus Forschern aus den USA und Europa identifiziert. "Wir haben insbesondere klinische Daten beigetragen. Dazu gehören die anonymisierten Gendaten von rund eintausend Alzheimer-Patienten", so Privatdozent Alfredo Ramirez von der Bonner Uni-Klinik. "Wir sind im menschlichen Erbgut auf elf Stellen gestoßen, die bislang weitgehend unbeachtet waren. Doch falls das Genom dort gewisse Veränderungen aufweist, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken", so Privatdozent Tim Becker vom DZNE. Noch wissen die Forscher nicht im Detail, welche Funktionen die betroffenen Regionen ausüben. "Als Nächstes wird es darum gehen, dies genauer zu untersuchen."

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