Bonn fühlt sich als Elite-Universität

Bonn. (sj) Die Bonner Universität will sich an dem am Montag von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn angekündigten Förderprogramm für Spitzenuniversitäten beteiligen.

Rektor Klaus Borchard: "Bonn ist eine der führenden Forschungsuniversitäten in Deutschland und scheut den Wettbewerb mit anderen exzellenten Hochschulen nicht." Die Alma mater habe "die kritische Masse", exzellente Forscher und verfüge über ein ausgezeichnetes internationales Netzwerk.

Die Ministerin will gezielt Elite-Hochschulen aufbauen. Bis zum Jahr 2006 sollen fünf Spitzenuniversitäten in einem Wettbewerb ausgewählt werden, die dann über fünf Jahre hinweg jeweils 50 Millionen Euro jährlich erhalten. In einer ersten Runde sollen zehn Universitäten ausgesucht werden, die dafür in Frage kommen.

Bonn rechnet sich zu den zehn größten Universitäten in Deutschland. Im kürzlich veröffentlichten Forschungsranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) rangiert die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität als bestplatzierte NRW-Hochschule auf Platz fünf.

Auch in der Förderstatistik der Deutschen Forschungsgemeinschaft liegt Bonn unter den nordrhein-westfälischen Universitäten vorn. Unter den ausländischen Nachwuchswissenschaftlern, die mit Unterstützung der Alexander von Humboldt-Stiftung oder des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) nach Deutschland kommen, ist sie eine der zehn gefragtesten deutschen Universitäten.

Zu den Exzellenzbereichen, die weiter gestärkt werden sollen, zählen die Hirnforschung, Mathematik, Asienwissenschaften und Ökonomie. Bonn hat dazu ein Bonussystem eingeführt. Statt Forschungsmittel "mit der Gießkanne" zu verteilen, stockt das Rektorat aus einem zentralen Topf extern eingeworbene Drittmittel auf: Für jeden Euro erhalten Bonner Wissenschaftler einen Zuschlag von bis zu fünf Cent.

Derzeit beträgt der Haushalt der Uni jährlich rund 300 Millionen Euro, über 70 Millionen davon sind von externen Geldgebern eingeworbene Forschungsmittel. "Mit einer Förderung in der von Edelgard Bulmahn vorgestellten Höhe könnte in kurzer Zeit eine Menge bewirkt werden", meint Borchard.

Genauso wichtig wie finanzielle Ausstattung sei aber auch, dass die Hochschulen genug Handlungsspielraum erhalten, um diese Mittel auch effektiv einsetzen zu können.

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