Auch die alte "Ju" landete perfekt auf der Bahn

Fluglotsin Inge Friedrich versieht ihren Dienst im Tower des ältesten Flugplatzes Deutschlands. Selbst aktive Pilotin am Steuer einer Piper 28. Wichtige Informationen über Wetter und Verkehr

  Inge Friedrich  arbeitet auf dem Flugplatz Hangelar als Fluglotsin.

Inge Friedrich arbeitet auf dem Flugplatz Hangelar als Fluglotsin.

Foto: privat

Ein Donnerstag im trüben Oktober, 11 Uhr morgens. Im Tower des Hangelarer Flugplatzes, dem ältesten Deutschlands, sprach Camilo Widmaier mit der Fluglotsin Inge Friedrich.

Klasse: Warum sind Sie Fluglotsin geworden?

Inge Friedrich: Ich fliege selbst, und ich habe mich dafür interessiert.

Klasse: Welche verschiedenen Aufgaben gibt es in einem Tower?

Friedrich: Wir geben den Piloten Informationen über die Landebahn, Luftdruck (QNH), Wind und Verkehr.

Klasse: Wie lange arbeiten Sie schon hier?

Friedrich: In Hangelar seit 1994. Ich habe davor in Düsseldorf und Köln gearbeitet.

Klasse: Wie viele Stunden arbeiten Sie am Tag?

Friedrich: Wir arbeiten im Schichtdienst 7,5 Stunden am Tag während der Woche, am Wochenende sind es 9,5 Stunden.

Klasse: Was müsste Ihrer Meinung nach am Flugplatz verändert werden?

Friedrich: Die Länge der Landebahn, aber das ist in der Planung.

Klasse: Welches Flugzeug fliegen Sie selbst?

Friedrich: Eine Piper 28. Voraussetzung für unsere Arbeit ist, dass wir selber fliegen und dass wir das höchste Funksprechzeugnis haben, das gleiche, das die Linien-Piloten auch haben. Wenn wir aufhören zu fliegen, dürfen wir auch nicht mehr als Fluglotsen arbeiten.

Klasse: Welche Flugzeugarten landen hier?

Friedrich: Einmotorige, zweimotorige, Ultra Light, Hubschrauber, Luftschiffe (Zeppeline), Ballone und vor kurzem die bekannte Junker 52, die alte "Ju".

Klasse: Starten hier auch Flüge ins Ausland?

Friedrich: Ja, nach ganz Europa. Wir hatten sogar vor zwei Jahren einen Fall mit einem großen Presseaufgebot. Der Pilot ist mit einer einmotorigen zweisitzigen Maschine gestartet, zuerst ist er nach Kanada geflogen über das Meer und dann um die ganze Welt. Es war der Traum seines Lebens, mit so einem kleinen Ding die Welt zu umfliegen, und er ist hier in Hangelar gestartet.

Klasse: Wie wird der Flughafen hauptsächlich genutzt?

Friedrich: In der Woche sind es hauptsächlich gewerbliche Flüge, am Wochenende mehr private. Außerdem werden die Flüge des Bundesgrenzschutzes von uns koordiniert.

Klasse: Was halten die Nachbarn vom Flugplatz?

Friedrich: Viele Leute sind dagegen wegen des Fluglärms, aber viele finden es gut, auch weil hier viele Arbeitsplätze sind.

Gesamtschule Bonn-Beuel, Klasse 8.3

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