Angehende Juristen stehen Schlange vor dem Klo

Fachschaft: Pissoirs sind seit November außer Betrieb

Bonn. (hka) Schlangen vor den Männerklos im Juridicum: Die Pissoirs sind nach Angaben der Fachschaft seit November außer Betrieb. "Und ob die acht Toilettenkabinen funktionstüchtig sind, ist reine Glückssache. Die Tagesform hängt von der Frequentierung ab", sagt Christian Wienecke. Die Spülung lässt manchmal zu wünschen übrig. "Einfach ekelhaft", findet Wienecke. Die Fachschaft habe sich mehrfach darüber beschwert.

Jetzt will der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB), der Eigentümer des Juridicums ist, Abhilfe schaffen. "Ein neues vandalensicheres Pinkelbecken ist bestellt", sagt Pressesprecher Michael Muchow. Er vermutet als Grund für die verstopften Klos Vandalismus und Zigarettenkippen. Außerdem sei das Rohrsystem schon zwanzig Jahre alt. Ende Februar sollen die Toiletten wieder voll funktionstüchtig sein. Kostenpunkt: 15 000 Euro. Der Auftrag sei Anfang Januar vergeben worden.

"Das Problem war schon ein bisschen länger bekannt", sagt Muchow. Grund für die Verzögerungen seien "kleine hausgemachte Streitereien" gewesen. Es war nicht klar, ob die Uni als Betreiber der Toiletten oder der BLB als Eigentümer für die Sanierung zuständig sei. Warum sie schließlich zur Sache des BLB erklärt worden sei, könne er nicht sagen. Muchow: "Wir wollten, dass die Toiletten wieder funktionieren. Wir haben uns mit der Uni geeinigt."

Unipressesprecher Andreas Archut bestätigt das Ergebnis der Verhandlungen: "Der BLB hat eingesehen, dass dringend etwas passieren muss." Der Ärger um die Klos der Juristen zeigt seiner Ansicht nach die Situation der Eigentümerverhältnisse sehr gut. "Die Uni ist schon länger nicht mehr Herr im eigenen Haus." Für bauliche Mängel ist der BLB zuständig. "Er beseitigt zuerst die größten Mängel." Die Uni sei zuständig, wenn es Mängel am Mobiliar gibt.

Auch in diesem Punkt haben die Studierenden im Juridicum einiges zu klagen. "Im Hörsaal kommt es schon mal vor, dass ein Klappstuhl zusammenbricht", berichtet Wienecke von seinen Beobachtungen in juristischen Vorlesungen. Unisprecher Archut: "Das ist die reale Situation an den Hochschulen. Der Uni Bonn fehlen 300 Millionen Euro."

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