Ein solch gewandeltes Gesicht sollen auch die Hochschulgemeinden an kleineren Standorten bekommen, die personell schlechter ausgestattet sind. Um dazu die Kräfte zu bündeln, wurde vor einem Jahr auf Initiative der Deutschen Bischofskonferenz das "Forum Hochschule und Kirche" mit Sitz in Bonn gegründet: ein Zusammenschluss aller bundesweiten katholischen Institutionen, die im Hochschulbereich wirken.

Die Dachorganisation will Wissenschaft aus der Perspektive eines christlichen Menschenbildes begleiten und mit Forschern und Studierenden gemeinsam nach zeitgemäßen Formen des Christentums suchen. Bei einem Festakt im Uni-Club stellte sie sich jetzt der Öffentlichkeit vor.

Die Festrede hielt Professor Gesine Schwan von der Uni Frankfurt (Oder), Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Forums. Die gegenwärtige Wissenschaft brauche Religion zu ihrer Befreiung, erklärte sie - denn die "verweise auf die Transzendenz".

Zentrales Anliegen des Forums sei es, "christlichen Glauben und Kirche an der Hochschule wieder präsenter zu machen", erklärte Heinrich Mussinghoff, Bischof in Aachen und Vorsitzender der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz. Dazu gehöre auch der Dialog mit anderen Religionen und Kulturen sowie den nicht Glaubenden. Wichtig sei auch, ausländischen Studierenden Ansprechpartner zu geben.

Vorsitzender des Forums ist der Aachener Hochschulpfarrer Christoph Stender: Er kündigte Fortbildungskurse und Seminare für hauptamtliche Mitarbeiter von Hochschulgemeinden an - aber auch für Studierende, um sie auf den Diskurs mit den Wissenschaften vorzubereiten. Außerdem organisiert das Forum Symposien zu aktuellen Themen der Gemeindearbeit an Hochschulen. Das erste wird im Herbst 2003 zum Thema "Wissenschaft und Ökonomie" in Bonn stattfinden.

Forum Hochschule und Kirche, Rheinweg 34, 53113 Bonn, www.fhok.de