Hochschultag der GIZ Nachwuchsakquise ist ein Muss

BONN · Großer Andrang beim Hochschultag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Bonn. Gut die Hälfte der Teilnehmer stammte aus nichteuropäischen Ländern.

 Das Angebot des GIZ-Hochschultags kam bei vielen gut an.

Das Angebot des GIZ-Hochschultags kam bei vielen gut an.

Foto: Warkalla

Der Andrang war gewaltig: Mehr als 300 deutsche und internationale Studierende von 15 deutschen Universitäten waren zum zweiten GIZ-Hochschultag nach Bonn gekommen, um sich über die Arbeit und die Karrieremöglichkeiten bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit zu informieren. Gut die Hälfte von ihnen stammte aus nichteuropäischen Ländern. „Wir hatten noch deutlich mehr Anfragen für eine Teilnahme an der Veranstaltung, konnten aus organisatorischen Gründen gar nicht alle berücksichtigen“, sagte Christina Lubotzki vom Vorbereitungsteam.

In diesem Jahr lag der Fokus auf dem Grünen Sektor, einem der Tätigkeitsschwerpunkte der Organisation. Die GIZ ist mit rund 17.000 Mitarbeitern in mehr als 130 Ländern aktiv, gut 70 Prozent der Bedienstetenschaft sind lokales Personal; zurzeit entsendet sie 730 Entwicklungshelfer weltweit. Der Andrang zum Hochschultag bestätigte die GIZ darin, ein weltweit bekannter und attraktiver Arbeitgeber mit hohem Anteil an Frauen in Managementpositionen und guten Verdienstmöglichkeiten zu sein.

Trotzdem ist selbst für die GIZ Nachwuchsakquise mittlerweile ein Muss. „Jemand, der sich erst zum Ende seines Studiums für entwicklungspolitische Themen interessiert, der kommt meist nicht mehr zur GIZ. Deshalb ist dieser Tag so wichtig für uns“, erläutert Christel Weller-Molongua, Leiterin der Abteilung Ländliche Entwicklung.

Zu den Kandidaten, die bereits tiefer in die Organisation hineingeschnuppert haben, gehört auch Felice Böhmke, die neben ihrem Geografie-Masterstudium als Studentische Hilfskraft tätig ist und sich durchaus vorstellen könnte, einige Jahre im Ausland zu arbeiten. Den typischen Entwicklungshelfer gibt es aber nicht, das Arbeitsfeld ist facettenreich und bietet deshalb Studierenden unterschiedlicher Richtungen Chancen, lautete die Botschaft der Referenten.

Die Studierenden bekamen die Möglichkeit, sich in Kleingruppen entsprechend ihren Interessen und Studienschwerpunkten intensiver zu informieren. Dabei ging es unter anderem um die Verhinderung der Landdegradation am Beispiel Namibias, nachhaltige Fischerei und Aquakultur oder grenzüberschreitendes Wassermanagement im südlichen Afrika.

Rajesch Khatako aus Nepal, der an der TH Köln Integrated Water Resources Management studiert, war sichtlich zufrieden. Er möchte nach Abschluss seines Masters jedoch zurück in seine Heimat und daran arbeiten, die Ressourcen seines Landes sinnvoll zu nutzen.

Für Tanjila Tahsin aus Bangladesh und die ursprünglich aus Ecuador stammende Forstwirtin Renata Breitenfeld ging es neben dem reinen Informationsaspekt auch um Arbeitsmöglichkeiten. Zurzeit hat die Organisation rund 530 Praktikanten, die dort maximal für sechs Monate bleiben. Darüber hinaus vergibt die GIZ jährlich 20 Trainee-Plätze über ein gut dotiertes Programm, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird und einen mehrmonatigen Einblick in verschiedene internationale Organisationen gewährt.

Praktika seien relativ einfach zu bekommen, sagt Frank Seifarth, Personalressourcenmanager. Für Trainee-Stellen gäbe es allerdings oft 100 und mehr Bewerber auf einen Platz. Wer frühzeitig den Bezug zur Entwicklungszusammenarbeit in seiner Bewerbung erkennen lasse, habe bessere Chancen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Mit der Lizenz zum Durchkämpfen
Judo-Olympionikin und Mathe-Professorin Laura Vargas Koch Mit der Lizenz zum Durchkämpfen
Zum Thema
Aus dem Ressort