Zahl der offenen Stellen klettert auf Zweijahreshoch

Nürnberg · Der milde Winter und volle Auftragsbücher der Industrie haben die Zahl der offenen Stellen in Deutschland auf ein Zweijahreshoch steigen lassen.

 Fertigung in der Meyer-Werft in Papenburg: Die deutsche Wirtschaft wächst wieder kräftiger - das schlägt sich inzwischen deutlich auf dem Arbeitsmarkt nieder. Foto: Hannibal/Archiv

Fertigung in der Meyer-Werft in Papenburg: Die deutsche Wirtschaft wächst wieder kräftiger - das schlägt sich inzwischen deutlich auf dem Arbeitsmarkt nieder. Foto: Hannibal/Archiv

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Insgesamt hätten Unternehmen im ersten Quartal 1,075 Millionen Stellen ausgeschrieben. Das seien 125 000 oder 13 Prozent mehr als vor einem Jahr, berichtete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Donnerstag in Nürnberg. Mehr offene Stellen hatten die Arbeitsmarktforscher im vierten Quartal des Boomjahres 2011 registriert.

Von dem Jobaufschwung hat dem IAB zufolge vor allem der Osten Deutschlands profitiert: Die Zahl der offenen Stellen habe Ende März bei 185 000 gelegen - knapp ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es aber weiter in den westlichen Bundesländern - dort suchten Unternehmen und Behörden im ersten Quartal 890 000 neue Mitarbeiter. Das waren rund zehn Prozent mehr als vor einem Jahr, berichtete das IAB.

IAB-Arbeitsmarktforscherin Anja Kettner führt diesen Stellenboom unter anderem auf den milden Winter zurück. "So gab es vor allem in der Land- und Forstwirtschaft mit 20 000 sowie im Baugewerbe mit 71 000 außergewöhnlich viele Stellenangebote", erläuterte Kettner. Aber auch die weitgehend saisonunabhängige Industrie suche inzwischen deutlich mehr Mitarbeiter als im ersten Quartal 2013. Allein im Maschinen- und Fahrzeugbau habe es in dem Zeitraum 41 000 und damit ein Drittel mehr freie Stellen gegeben als vor einem Jahr.

Auch in den kommenden zwölf Monaten rechnet das IAB nach seiner jüngsten Umfrage mit verbesserten Chancen für Jobsucher. So erwarte jeder vierte befragte Betrieb einen Beschäftigungsanstieg. Nur etwa jeder zehnte Betrieb gehe von einem Jobverlust im eigenen Betrieb aus. Besonders optimistisch zeigten sich Firmen der Informations- und Kommunikationsbranche, Zeitarbeitsunternehmen, Auto- und Maschinenbauer sowie wissenschaftliche und technische Dienstleister. Befragt wurden mehr als 9000 deutsche Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche.

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