140.000 Anträge Zeit statt Geld: Schichtarbeiter wollen weniger arbeiten

Frankfurt/Main · Weniger arbeiten muss man sich erst mal leisten können. In der Hochlohnbranche Metall scheint das bei vielen Beschäftigten der Fall zu sein. Vor die Wahl gestellt, entscheiden sich viele für mehr freie Zeit statt für mehr Geld.

 IG-Metall-Chef Jörg Hofmann.

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann.

Foto: Sebastian Gollnow

In der Metall- und Elektroindustrie wollen vor allem Schichtarbeiter ihre Arbeitszeiten verkürzen.

Nach einer veröffentlichten Betriebsratsumfrage der IG Metall haben mehr als 140.000 Schichtarbeiter für das kommende Jahr bei ihren Betrieben acht freie Tage eingereicht und wollen dafür auf einen Teil einer fälligen Sonderzahlung verzichten.

Das hatten die Gewerkschaft und Arbeitgeber im aktuellen Tarifabschluss vereinbart. Auch rund 50.000 Eltern junger Kinder und Beschäftigte, die Angehörige zuhause pflegen, wählten die Freizeitoption statt eines höheren Entgelts.

Das Bild sei noch nicht vollständig, erläuterte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann in Frankfurt. Es sei erst rund die Hälfte der Betriebe abgefragt worden. Bei den Schichtarbeitern wählten 70 bis 80 Prozent die Freizeitoption. Die Arbeitgeber hatten gemahnt, dass das entfallende Arbeitsvolumen ausgeglichen werden müsse. Auch das sei im Tarifvertrag festgeschrieben und müsse in den Betrieben geregelt werden.

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