Kommentar zur Müllvermeidung Weg mit Einweg

Meinung | Bonn · Wenn es um Müllvermeidung geht, muss die Politik viel stärker bei Einwegprodukten ansetzen. Aber auch die Verbraucher sind gefragt. Ein Kommentar.

 Ausgetrunken und weggeworfen: Einwegbecher.

Ausgetrunken und weggeworfen: Einwegbecher.

Foto: picture-alliance/ dpa

Vermüllte Ozeane, Verpackungsabfälle auf der Straße, Wegwerfprodukte in Supermarktregalen: Es ist höchste Zeit, gegen die Flut von Plastikmüll vorzugehen. Die Bundesregierung unternimmt Schritte in die richtige Richtung. Teilweise fehlt ihr aber die Entschlossenheit. Ob freiwillige Selbstverpflichtungen für den Handel ausreichen, sei dahin gestellt. Auch die Kennzeichnung für Einweg- und Mehrwegprodukte am Regal ist halbgar. Ein verbindliches Ziel zur Abfallvermeidung, insbesondere bei Verpackungen, wäre nötig.

Natürlich, Plastik wird sich nie vermeiden lassen. Es erfüllt schließlich seinen Zweck, etwa bei der Frischhaltung von Produkten. Aber warum müssen Gurken in Plastik eingeschweißt sein? Warum gibt es immer noch Einwegflaschen aus Plastik? Will die Politik die Müllvermeidung forcieren, muss sie stärker bei Wegwerfprodukten ansetzen – durch Regulierung. Einwegprodukte müssen verteuert, Mehrwegprodukte gefördert werden.

Aber auch die Verbraucher sind gefragt. Durch die To-go-Mentalität ist das Thema Müll aus dem Blick geraten. Man kauft sein Wasser in Plastikflaschen, man holt sich Kaffee im Wegwerfbecher oder Backwaren in Papiertüten mit Folie. Wer Mehrwegbecher oder Stoffbeutel zum Bäcker trägt, kann schon ein bisschen Abfall vermeiden. Wenn das Personal das mit Hinweis auf Hygienevorschriften ablehnen sollte, könnte man ja mal zu einem Bäcker wechseln, der aufgeschlossener ist.

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