Gut überlegen Wann lohnt sich Riester und wann nicht?

Köln · Der Staat unterstützt die ergänzende Altersvorsorge. Doch bei einen Entschluss für die Riester-Rente gibt es viel zu berücksichtigen.

Ob „Riestern“ sich lohnt, muss jeder Sparer für sich entscheiden. Wenn er Kinder hat, bekommt er neben den Grundzulagen auch Kinderzulagen, was durchaus interessant ist. Kinderzulagen gibt es aber nur so lange, wie Kindergeld gezahlt wird. Und bei Ehepaaren erhält nur ein Sparer die Zulage für die Kinder.

Zu berücksichtigen ist auch die individuelle Steuerlast. Während des Erwerbslebens bekommen Riestersparer Steuererleichterungen. In der Auszahlphase müssen sie Steuern entrichten. Fondssparpläne bieten im Rahmen von Riester die höchsten Renditechancen zu niedrigen Kosten. Wenn die Börsen sich aber schwach entwickeln, bleibt vielleicht nur das eingezahlte Kapital plus Zulagen übrig. Auch schichten Fondsgesellschaften bei einer Schwäche am Aktienmarkt Spargelder in Anleihen um.

Damit hat Union-Investment nach der Pleite der Lehman-Bank 2008 massenhaft Riester-Sparer verärgert, die durch Umschichtung teils nicht mehr von der folgenden Erholung der Aktienmärkte profitiert haben. Riester-Fondssparpläne sind am ehesten für junge Sparer geeignet. Das Portal „Finanztip“ empfiehlt den Anbieter Fairr, der auf ETFs (börsengehandelte Fonds) setzt, oder die rabattierte DWS Toprente ohne Ausgabenaufschlag.

Verbraucherschützer kritisieren die Kosten

Aktienanlagen über Fonds und ETFs gibt es auch bei Riester-Rentenversicherungen. Die Kosten sind bei einigen Versicherungsunternehmen aber recht hoch, kritisieren Verbraucherschützer. Außerdem werden Abschlusskosten fällig, die in den ersten Versicherungsjahren zu Buche schlagen. Für ältere Sparen sind sie damit kaum geeignet. Die Abschlusskosten dämpfen auch die Renditen in den klassischen Riester-Rentenversicherungen.

Riester-Bausparpläne funktionieren wie klassische Bausparverträge. Dazu gibt es dann Zulagen und Steuervorteile. Vor allem eignen sie sich für die, die später wirklich eine Immobilie erwerben oder bauen wollen. Freilich verlangen die Anbieter eine Abschlussgebühr und oft auch eine Jahresgebühr, so die Stiftung Warentest.

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