Sinkende Nachfrage US-Motorrad-Ikone Harley-Davidson verdient deutlich weniger

Milwaukee · Der im Dauerfeuer der Kritik von US-Präsident Donald Trump stehende Motorradbauer Harley-Davidson hat im vergangenen Quartal deutliche Abstriche machen müssen.

Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum fiel der Nettogewinn um mehr als sechs Prozent auf 242,3 Millionen Dollar (206,9 Mio Euro), wie Harley-Davidson am Firmensitz in Milwaukee (US-Bundesstaat Wisconsin) mitteilte. Der Umsatz sank um gut drei Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten noch deutlich stärkere Rückgänge befürchtet.

Die 115 Jahre alte US-Traditionsfirma hatte im Juni mit der Entscheidung, einen Teil ihrer Produktion ins Ausland zu verschieben, den Zorn Trumps auf sich gezogen.

Der US-Präsident drohte dem Unternehmen bei Twitter mit dem "Anfang vom Ende" und kündigte an: "Sie werden besteuert wie nie zuvor!". Harley reagierte mit der geplanten Verlagerung von Fertigungskapazitäten auf Vergeltungszölle der Europäischen Union im von Trump losgetretenen Handelsstreit.

Wie wichtig das internationale Geschäft für den Hersteller ist, zeigte sich an den Quartalszahlen. Während die Motorrad-Verkäufe im US-Heimatmarkt um 6,4 Prozent schrumpften, gab es im Ausland immerhin ein kleines Plus von 0,7 Prozent. Harley-Davidson kämpft schon länger mit sinkender Nachfrage, als Problem gilt unter anderem die alternde US-Stammkundschaft. Trumps Attacken, die dessen Anhänger künftig von Harley-Käufen abhalten könnten, und die neuen EU-Zölle dürften das Geschäft in Zukunft eher noch schwieriger machen.

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