Urteil im Prozess um Schneeballsystem

Düsseldorf · Tausende Anleger glaubten Flyern und Verkaufsprospekten. Die DM Beteiligungen AG aus Düsseldorf lockte mit satten Zinsen und Gewinnbeteiligung. Plötzlich waren 90 Millionen Euro verschwunden. Nun soll das Urteil gesprochen werden.

 Das Landgericht und Amtsgericht Düsseldorf.

Das Landgericht und Amtsgericht Düsseldorf.

Foto: Jan-Philipp Strobel/Archiv

Im Strafprozess um den mutmaßlichen schweren Anlagebetrug bei der DM Beteiligungen AG wird an diesem Donnerstag das Urteil verkündet. Ins Gefängnis wird aber wohl keiner der beiden Männer auf der Anklagebank müssen. Für einen von ihnen hat sogar die Staatsanwaltschaft nach zehn Monaten Prozessdauer Freispruch beantragt. Für den anderen Angeklagten verlangte sie zwei Jahre auf Bewährung, wovon vier Monate wegen der langen Verfahrensdauer bereits als verbüßt gelten sollen.

Mit glänzenden Prospekten und satten Renditeversprechen hatte die DM Beteiligungen AG Tausende Anleger gelockt. Am 1. September 2006 rauschte das Unternehmen dann in die Pleite. Am Ende waren laut Anklage 9000 Geschädigte um 90 Millionen Euro ärmer. Die Angeklagten sollen mit geschönten Handelsbilanzen ein Schneeballsystem betrieben haben.

Den Anlegern waren Zinsen von 5,5 bis 7 Prozent plus Gewinnbeteiligungen beim Kauf von Inhaber-Schuldverschreibungen versprochen worden. Doch die Hauptfigur fehlte von Anfang an auf der Anklagebank. Das Verfahren gegen den Nürnberger Kaufmann war vorläufig eingestellt worden - mit Hinweis auf ein Verfahren zu einem noch größeren mutmaßlichen Kapitalanlagebetrug in Leipzig. Und dort war er als verhandlungsunfähig eingestuft worden.

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