Branche zuversichtlich Trotz US-Sorgen: Elektroindustrie erwartet Rekordumsatz

Frankfurt/Main · Trumps Abschottungspolitik und der Brexit bereiten der deutschen Elektro-Industrie großes Kopfzerbrechen. Neben den Risiken gebe es aber auch Chancen, meint der Branchenverband.

 Fertigung von Glasröhren für Leuchtstoffröhren. Die deutsche Elektroindustrie zeigt sich zuversichtlich.

Fertigung von Glasröhren für Leuchtstoffröhren. Die deutsche Elektroindustrie zeigt sich zuversichtlich.

Foto: Hendrik Schmidt

Die deutsche Elektroindustrie blickt trotz der Unsicherheiten auf ihrem wichtigsten Exportmarkt USA optimistisch in das laufende Jahr.

Mit einem preisbereinigten Produktionszuwachs von 1,5 Prozent könne 2017 der Rekordumsatz aus dem Jahr 2008 von 182 Milliarden Euro endlich wieder erreicht werden, erklärte der Chefvolkswirt des Branchenverbandes ZVEI, Andreas Gontermann, in Frankfurt. 2016 erzielte die zweitgrößte deutsche Industriebranche nach vorläufigen Ergebnissen 179 Milliarden Euro Umsatz. 78 Prozent ihrer Produkte sind Industriegüter.

Noch seien die Folgen einer protektionistischen Handelspolitik der USA wie auch die Auswirkungen eines harten Brexit nicht absehbar, meinte Gontermann. In den USA gebe es mit den von Präsident Donald Trump angekündigten Steuererleichterungen und der Sanierung der Infrastruktur auch gegenläufige Entwicklungen, von denen die Unternehmen profitieren könnten.

"Es wird zu Anpassungen kommen", sagte ZVEI-Geschäftsführer Klaus Mittelbach. Es gebe gewisse Sorgen vor einem Handelskrieg, den es zu verhindern gelte. Er wies auf die starke internationale Vernetzung deutscher wie auch amerikanischer Unternehmen hin, die man nicht einfach so zurückdrehen könne. "In einer arbeitsteiligen Welt können wir alle profitieren." Die deutschen Unternehmen seien aber so breit aufgestellt, dass sie auch auf anderen Märkten erfolgreich sein könnten. Zwei Drittel aller Exporte der deutschen Unternehmen gingen immer noch nach Europa.

Im vergangenen Jahr waren die USA vor China der wichtigste Auslandsmarkt für die Branche. Bis einschließlich November gingen Waren und Dienstleistungen im Wert von 14,8 Milliarden Euro in die Staaten, ein Plus von 1,6 Prozent. Großbritannien war mit Exporten im Wert von 9,0 Milliarden Euro der viertwichtigste Auslandsmarkt.

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