Streik Ryanair annulliert am Freitag 190 Flüge

London · Der irische Billigflieger Ryanair annulliert an diesem Freitag wegen Streiks in mehreren Ländern insgesamt 190 Flüge. Betroffen seien 30.000 von 450.000 Kunden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Zu Streiks aufgerufen sind demnach die Flugbegleiter in sechs europäischen Ländern: in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Italien, Spanien und Portugal.

Ein Zusammenschluss europäischer Gewerkschaften hatte den Streik vor knapp zwei Wochen angekündigt - damals noch in fünf Ländern. In der Zwischenzeit kam Deutschland dazu.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte ihre Tarifverhandlungen für das Kabinenpersonal von Ryanair am Dienstag fortgesetzt. Verdi verlangt eine "substanzielle" Lohnerhöhung. Außerdem sollen die Flugbegleiter eine Kompensation für Verspätungen erhalten. Daneben verlangt Verdi die Einrichtung einer betrieblichen Interessenvertretung.

Ob der Flughafen Köln/Bonn von den Streiks ebenfalls betroffen ist, war am Dienstag noch nicht klar. "Wir erfahren meist erst am Vortag, welche Flüge genau betroffen sind", so eine Sprecherin des Flughafens auf GA-Anfrage. Der Flughafen empfehle Passagieren, sich direkt bei Ryanair auf der Internetseite über ihren Flug zu informieren.

Bei Ryanair tobt seit rund einem Jahr ein erbitterter Arbeitskampf, schon mehrfach streikten Piloten in verschiedenen Ländern. In Deutschland legten auch Flugbegleiter bereits die Arbeit nieder. Wegen des 24-stündigen Ausstands von Piloten und Kabinenpersonal am 12. September musste Ryanair 150 Flüge streichen.

Ryanair nannte die am Freitag geplanten Streiks "unnötig". Nur eine "winzige Minderheit" des Kabinenpersonals beteilige sich überhaupt daran.

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