Kommentar zu Neuzulassungen im August Rechnung steht noch aus

Meinung | Frankfurt · Die vielen Eigenzulassungen der Autobauer noch kurz vor dem WLTP-Testverfahren sind ein hausgemachtes Problem der Hersteller, findet unser Autor Mischa Ehrhardt. Denn der zeitliche Vorlauf war vorhanden.

 1,1 Millionen Neuwagen wurden im August neu zugelassen.

1,1 Millionen Neuwagen wurden im August neu zugelassen.

Foto: dpa

Die Autobranche steht unter Druck. Zum einen müssen die Flotten der Hersteller Grenzwerte beim Abgasausstoß einhalten, sonst drohen künftig Strafen. Da der Diesel-Antrieb in Misskredit geraten ist, können sie das eigentlich nur durch Elektromobilität hinkriegen. Dafür stehen zunächst hohe Investitionskosten, ohne dass auch gleich ein großer Käufermarkt für die neuen Autos da wäre.

Ist der Druck zur Elektromobilität politisch gewollt, sind die vielen Eigenzulassungen noch kurz vor dem WLTP-Testverfahren ein hausgemachtes Problem der Autobauer. Denn der zeitliche Vorlauf war vorhanden, allerdings fiel in diese Zeit der Diesel-Betrugsskandal.

Die Quittung dafür sind nun ein Haufen Eigenzulassungen bei Volkswagen & Co im vergangenen Monat. Doch die eigentliche Rechnung steht noch aus. Denn wenn viele Verbraucher noch bei den alten Autos zugegriffen haben, um einer höheren KfZ-Steuer zu entgehen, werden Neuwagenkäufe in den kommenden Monaten mau ausfallen. Zumal dann auch noch die vielen Eigenzulassungen langsam auf den Markt rollen werden. Und schließlich sollte niemand vergessen, dass auch der Ursprung des gesamten aktuellen Problems ausschließlich bei den Autobauern liegt: Die Diskrepanz nämlich zwischen ihren beschönigenden Verbrauchsangaben und dem tatsächlichen Spritverbrauch der Autos auf der Straße.

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