Nummer 1 auf dem Brillenmarkt Personalkosten drücken Ergebnis bei Fielmann

Hamburg · Mehr Sonnenbrillen verkauft, trotzdem weniger Gewinn erwirtschaftet: Bei Fielmann hat das warme Wetter schon während des Frühjahres Spuren hinterlassen. Denn mit normalen Sehhilfen lässt sich mehr Geld verdienen. Es gibt aber noch andere Gründe für die gemischte Bilanz.

 Die Optikerkette Fielmann glaubt trotz einer schwachen ersten Jahreshälfte an ein gutes Geschäft im Gesamtjahr 2018.

Die Optikerkette Fielmann glaubt trotz einer schwachen ersten Jahreshälfte an ein gutes Geschäft im Gesamtjahr 2018.

Foto: Malte Christians

Das früh einsetzende Sommerwetter und hohe Ausgaben für das Personal haben bei der Optikerkette Fielmann den Gewinn in der ersten Jahreshälfte etwas gedrückt. An seinen Zielen für das Gesamtjahr 2018 hält das Unternehmen aus Hamburg aber fest.

Zwar verkaufte Fielmann im zweiten Quartal in der Summe mehr Brillen als zum Jahresbeginn und im Vorjahr. Doch der frühe Sommer ließ die Kunden vor allem auch zu Sonnenbrillen greifen, wie ein Sprecher am Donnerstag bei der Vorlage der endgültigen Geschäftszahlen berichtete. An diesen verdient Fielmann weniger als an der klassischen Sehhilfe. Unter dem Strich ging der Gewinn im ersten Halbjahr von 83,2 (2017) auf 79,5 Millionen Euro zurück. Von April bis Juni sank er auf 37,2 Millionen Euro (Vorjahr: 42,4 Mio Euro).

Der Umsatz des MDax-Konzerns stieg im zweiten Jahresviertel hingegen um 2,3 Prozent auf 361,6 Millionen Euro. Vor Steuern verringerte sich das Ergebnis von 63,0 auf 54,8 Millionen Euro. Aufs Gesamtjahr gesehen, rechnet Fielmann neben einem Ergebnis auf Vorjahresniveau (248,6 Mio Euro) weiter mit einem Wachstum bei Absatz und Umsatz.

In den ersten sechs Monaten hatten den Hanseaten auch schwankende Wechselkurse insbesondere beim Schweizer Franken zu schaffen gemacht. Fielmann hatte zudem bereits zur Vorlage der vorläufigen Zahlen wegen gestiegener Vergütungen auf um 10 Millionen Euro erhöhte Personalkosten verwiesen. Überdies schlugen Kosten für die Expansion nach Italien sowie Aufwendungen für Digitalisierung negativ zu Buche.

Im Frühjahr hatte die Optikerkette den Generationenwechsel in der Führung eingeleitet. Sie wird seit April durch eine Doppelspitze aus Gründer Günther Fielmann und dessen Sohn Marc (29) geleitet. Der Juniorchef - nun für das laufende Geschäft zuständig - will eigene Schwerpunkte etwa mit Auslandsgeschäft und Digitalisierung setzen.

Aktuell erwirtschaftet der Konzern den größten Teil seines Umsatzes im Heimatland Deutschland, gefolgt von der Schweiz und Österreich. In Italien will Fielmann in den kommenden drei bis vier Jahren ein Netz von rund 40 Filialen aufbauen. Im ersten Halbjahr eröffnete man dort zwei neue Geschäfte in Verona und Como, sechs weitere sind geplant.

Fielmann ist mit mehr als 18.000 Mitarbeitern die Nummer eins auf dem Brillenmarkt, vertreibt aber auch Kontaktlinsen und Hörgeräte. Im ersten Halbjahr wuchs die Zahl der Geschäfte auf 727 (Vorjahr: 711).

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