Kommentar zur Ökoumlage Ökonomisch sinnvoll

Meinung | Berlin · Der Streit um die Ökoumlage ist weitgehend befriedet, meint unser Autor und erklärt, warum.

Die Höhe der Strompreise war mal das große Aufregerthema der deutschen Politik. Fünf Jahre ist das her. Der heutige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) amtierte damals als Umweltminister. Heute ist der Streit weitgehend befriedet. Ein Zeichen dafür: Die Umlage für Wind- und Solarkraftwerke, die fast alle Stromkunden entrichten müssen, sinkt. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Ab 2020 werden die Ökostromkosten wohl nochmal steigen, bis die hohen Anfangsinvestitionen für die Windparks auf dem Meer finanziert sind. Erst ab Mitte der 2020er Jahre gehen die Aufwendungen für die Produktion sauberer Elektrizität dann wohl wirklich zurück.

Der langfristige Trend, soweit man das heute sagen kann, sieht so aus: Ökostrom wird billiger. Der Produktivitätsfortschritt bei den Kraftwerken dürfte sich ebenso bemerkbar machen wie ein struktureller Vorteil – Wind und Sonne als Rohstoff sind kostenlos. Der Preis fossiler Energie dagegen könnte steigen. Dafür spricht unter anderem der Emissionshandel, mit dem viele Staaten die Abgase konventioneller Kraftwerke bestrafen.

Aus dieser Perspektive erscheint der Umstieg auf regenerative Energien auch ökonomisch sinnvoll – wenngleich nicht kostenlos. Ja, gigantische Investitionen schlagen zu Buche, nicht zuletzt für das renovierungsbedürftige Stromnetz. Aber es könnte sein, dass die Unternehmen und Verbände, die heute zu hohe Kosten bemängeln, sich in 20 Jahren ziemlich freuen.

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