"Tank & Rast"-Raststätten Öfter Big Mac, seltener Whopper

Bonn · An den deutschen Autobahnraststätten der Tank & Rast GmbH gibt es künftig mehr McDonald-Restaurants und weniger Burger-King-Filialen. ga-bonn.de mit den Hintergründen.

 McDonald's will bald mit 100 Restaurants an deutschen Autobahnen vertreten sein. FOTO: DPA

McDonald's will bald mit 100 Restaurants an deutschen Autobahnen vertreten sein. FOTO: DPA

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Wer bei Autobahnfahrten gerne eine Pause bei einem Burger King an der Raststätte einlegt, muss in Zukunft länger suchen. Wie die Tank & Rast GmbH auf Anfrage des General-Anzeigers bestätigte, wird sich die Zahl der Burger-King-Standorte von derzeit 90 „perspektivisch reduzieren“. Tank & Rast betreibt 390 der 435 Autobahn-Raststätten in Deutschland.

Künftig wird es dafür deutlich mehr mehr McDonald’s-Restaurants an den deutschen Autobahnen geben: BigMac statt Whopper. Das ist die Konsequenz einer langfristigen Kooperation, die Tank & Rast und McDonald’s Deutschland im Juli 2015 vereinbart haben. Diese Kooperation werde jetzt planmäßig umgesetzt, sagt Tank-&-Rast-Sprecher Andreas Rehm. Mitte 2015 gab es erst zwölf McDonald’s-Restaurants an Autobahn-Raststätten.

Vier sind seitdem hinzubekommen, teilte eine Sprecherin von McDonald’s Deutschland mit. 2017 soll „eine zweistellige Zahl“ neuer Filialen hinzukommen. Insgesamt seien für die kommenden fünf Jahre bis zu 100 McDonald’s-Standorte an den Autobahnen in Deutschland geplant.

Burger King werde aber auch künftig mit Standorten im Servicenetz von Tank & Rast vertreten sein: „Burger King ist und bleibt ein geschätzter Partner von Tank & Rast“, versichert Rehm. Die Zusammenarbeit mit beiden Partnern sei reibungslos und konstruktiv.

Derzeit gibt es an relativ vielen Raststätten im Autobahnnetz in der näheren Umgebung Burger-King-Standorte: Fernthal, Urbacher Wald Ost, Bad Camburg (alle A3, Frechen Süd (A4), Peppenhoven West, Bedburger Land West und Brohltal West (A61). Ob es an diesem Standorten zu einem Wechsel der Fastfoodketten kommt, möchte Tank & Rast derzeit noch nicht sagen. Entscheidungen über einzelne Standorte würden in enger Abstimmung mit den jeweiligen Marken getroffen. Zu standortbezogenen Planungen will sich Tank & Rast erst dann äußern, wenn diese in der Umsetzung fortgeschritten sind. Zudem äußere man sich grundsätzlich nicht zu Inhalten von Verträgen mit den Gastronomiepartnern.

Auch bei Burger King hält man sich bedeckt: Das Unternehmen verfolge eine langfristige Expansionsstrategie und plane daher auch 2017, in Deutschland zusätzliche Filialen zu eröffnen. Mögliche Investitionsstandorte würden zunächst internen Prüfungen unterzogen. Nur so viel: Der Fokus liege dabei auf Restaurants in den Innenstädten sowie Drive-Thrus an Ausfallstraßen und Verkehrsachsen in der Peripherie, so ein Sprecher von Burger King Deutschland.

Tank & Rast entstand 1998 durch die Privatisierung der staatseigenen Raststätten-Gesellschaften. Die Grundstücke gehören weiter dem Bund, Tank & Rast hat eine Konzession für den Betrieb und muss dem Staat jährlich eine Abgabe dafür entrichten. In der Zentrale von Tank & Rast in Bonn sind rund 300 Mitarbeiter beschäftigt.

Tank & Rast hatte im vergangenen August nach einer Fernseh-Reportage des Teams Wallraff Qualitätsmängel an einigen Stationen eingeräumt und in vier Fällen auch Pächter von Raststätten abgemahnt. An manchen Stationen wurden dem Bericht zufolge abgelaufene Lebensmittel umetikettiert und weiterverwendet. Danach hat das Unternehmen den Lebensmittelchemiker Ulrich Nöhle zum Bevollmächtigten für Qualitätssicherung ernannt.

Zukünftig soll das aktuelle System, in dem die Pächter der Raststätten als selbstständige Unternehmer agieren und ihre Betriebe in eigener Verantwortung führen, durch ein vollwertiges Franchisemodell ersetzt werden. Dieses binde die Pächter noch stärker an die Qualitätsanforderungen von Tank & Rast und schaffe einen verbindlichen Rahmen für deren Einhaltung. Das neue Franchisekonzept will Tank & Rast 2017 im gesamten Servicenetz verbindlich anwenden.

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