Trotz Rückgang der Betriebe Mehr Maßschneider werden Meister

Essen · In Berlin reden gefühlt alle über Mode - die Fashion Week läuft. Wie sieht es bei den Berufen in der Branche aus?

 Blick auf Schneider-Utensilien im Modeatelier "Jaap" in Berlin. Immer mehr Maßschneider machen ihren Meister.

Blick auf Schneider-Utensilien im Modeatelier "Jaap" in Berlin. Immer mehr Maßschneider machen ihren Meister.

Foto: Jens Kalaene

Anzug nach Maß: In Deutschland entscheiden sich wieder mehr Maßschneider für eine Laufbahn als Meister. 2018 gab es nach Angaben des Bundesverbands des Maßschneiderhandwerks 114 Meister-Abschlüsse, im Jahr 2004 waren es 50.

Verbandsvorsitzende Inge Szoltysik-Sparrer führt den Anstieg in dem Nischensegment auch darauf zurück: "Viele legen die Meisterprüfung ab, weil es ein messbares Qualitätssiegel für Kunden ist."

Bei der Zahl der Meisterbetriebe geht der Verband dagegen in Zukunft von einem Rückgang aus - auch wegen des demografischen Wandels. Die nachrückenden gleichen also die wegfallenden Firmen nicht aus. Geschätzt gebe es derzeit rund 2500 meistergeführte Maßschneider-Firmen bundesweit. Hinzu kommen dann noch solche, die ohne Meister-Titel geführt werden.

Der Trend gehe weg vom klassischen Betrieb mit Meister, Schneidergesellen und Lehrlingen hin zu Meistern, die alleine arbeiten, hieß es weiter. Viele suchten eine Spezialisierung, zum Beispiel mit Rockabilly-Mode mit schwingenden Röcken wie in den 1950er Jahren. Zugleich spüre die Branche harte Konkurrenz aus dem Ausland. Der Bundesverband ist die Interessenvertretung der selbstständigen Damen- und Herrenmaßschneider in Deutschland.

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