Letzter Gerichtsakt Schickedanz gegen Graf von Krockow

Köln · Vor einem Jahr ging ein Milliardenstreit zwischen Quelle-Erbin Schickedanz und mehreren Beklagten geräuschlos zu Ende. Mit einem Vergleich, außergerichtlich. Aber: Ein Beklagter zog nicht mit. Am Kölner Landgericht geht das Verfahren jetzt in Mini-Version weiter.

 Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz verlässt das Landgericht in Köln.

Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz verlässt das Landgericht in Köln.

Foto: Marius Becker/Archiv

Im Streit zwischen Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz und dem früheren Top-Banker Matthias Graf von Krockow wird nun nach Verzögerungen an diesem Dienstag (6. Februar) in Köln verhandelt. Das Landgericht hatte den ursprünglich schon für März 2017 geplanten Termin mehrfach verlegt - mal "auf Antrag einer Partei", mal wegen andauernder Erkrankung eines Beteiligten. Ein persönliches Erscheinen der Kontrahenten ist nicht erforderlich. Es ist nicht auszuschließen, dass das Gericht bereits am Dienstag einen Termin zur Entscheidungsverkündung nennen wird.

Schickedanz hatte anfänglich in einem spektakulären Zivilprozess rund 1,9 Milliarden Euro von 14 Beklagten verlangt, darunter von ihrer früheren Hausbank Sal. Oppenheim (Köln) und ihrem einstigen Vermögensberater Josef Esch. Diese hätten ihr Vermögen gegen ihren Willen riskant angelegt und verschleudert. Vor einem Jahr wurde dieser Streit geräuschlos und außergerichtlich mit einem Vergleich beigelegt. Die Ex-Milliardärin nahm damit Abstand von diesen Behauptungen. Sie soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur lediglich einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag erhalten haben.

Allerdings hatte sich von Krockow als einziger einer entsprechenden Erledigungserklärung nicht angeschlossen. "Der Rechtsstreit wird ausschließlich noch in diesem Verhältnis weitergeführt", erläuterte das Gericht. Schickedanz hatte mit der Insolvenz von Arcandor - zuvor KarstadtQuelle - ihr Vermögen verloren. Von Krockow war früher Sprecher der vier persönlich haftenden Gesellschafter von Sal. Oppenheim, das seit 2010 stark verkleinert zur Deutschen Bank gehört. Diese hatte im Herbst 2017 angekündigt, die Traditionsmarke ganz aufzugeben und die verbliebenen Kunden und Geschäfte auf andere Bereiche aufzuteilen.

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