Kommentar zur Schwarzarbeit im Haushalt Legale Arbeit erleichtern

Bonn · Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt. Trotzdem kann der Gesetzgeber mehr tun, um legale Beschäftigung im Haushalt attraktiver zu machen.

Um es gleich klar zu sagen: Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt. Wer am Finanzamt vorbei verdient oder sich die Steuern sparen will, muss mit einer Geld-, im schlimmsten Fall sogar mit einer Freiheitsstrafe rechnen. Doch trotz mehrmals verschärfter Strafandrohungen blühen seit Jahren die Geschäfte unter der Hand. Und das liegt vor allem daran, dass viele Bundesbürger die Steuern und Sozialabgaben als zu hoch und oft auch als ungerecht empfinden und damit Schwarzarbeit legitimieren.

Wer Schwarzarbeit eindämmen und die Steuermoral heben will, muss legales Arbeiten erleichtern und geringer belasten. Nur wenn sich eine angemeldete Tätigkeit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer auszahlt, entfällt der Grund für Kungeleien unter der Hand. Dazu gehört auch, den Rahmen der steuerlichen Absetzbarkeit für haushaltsnahe Dienstleistungen zu erweitern – unabhängig von der Höhe der Einkünfte.

Übrigens gehen die Ansichten über Schwarzarbeit in Privathaushalten europaweit auseinander. Ein Drittel der EU-Bürger findet dies nicht wirklich verwerflich. In den baltischen Staaten, den Niederlanden sowie Tschechien findet die Mehrheit Schwarzarbeit bei Privatpersonen sogar in Ordnung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort