Erjagter Pelz und Wildbret „Jagd und Hund“ in den Dortmunder Westfalenhallen

DORTMUND · 800 Aussteller erwarten die Besucher bei der Dortmunder Messe „Jagd und Hund“.

 Models zeigen Mode im Jägerlook.

Models zeigen Mode im Jägerlook.

Foto: Wimmeroth

Die Messe „Jagd und Hund“ in den Dortmunder Westfalenhallen ist immer für eine Überraschung gut: Der Allgäuer Jagdausrüster Blaser und der Deutsche Jagdverband (DJV) kooperieren bei einer Aktion, die sich „Pre Fur“ nennt. Sinn der Sache ist die nachhaltige Nutzung erlegter Tiere, hier deren Felle oder Pelze (Fur).

Die Pelze von Nutria (Sumpfbiber), Waschbären oder Steinmardern sollen in Zukunft bei einer neuen Bekleidungslinie von Blaser genutzt werden. „Wir wollen keine Pelze von Zuchttieren wie Nerzen oder anderen nutzen“, sagte Blasers Marketingchefin Wiebke Utsch, „damit hätten wir Probleme.“ „Wir nehmen unsere Verantwortung als Jäger ernst und werden zunächst Ende Februar eine Damen- und eine Herrenjacke mit Pelzapplikationen sowie eine pelzgefütterte Weste vorstellen“, so Utsch weiter. Auch die Jacken werden aus ökologisch hergestelltem Loden gefertigt, selbst die Knöpfe werden aus Horn sein.

Die „Jagd und Hund“ gilt als die größte europäische Messe ihrer Art. Noch bis Sonntag werden rund 800 Aussteller aus 41 Ländern (Vorjahr 38) ihre Produkte rund 80.000 Besuchern zeigen. Ebenso werden nicht-kommerzielle Themen wie Umwelt-, Natur- und Artenschutz sowie Projekte zur Naturbildung von Kindern vorgestellt. Auch das Thema Genuss kommt nicht zu kurz: In Halle 8 wird eine Sonderschau „Wildbret“ gezeigt, die dem Trend zum wachsenden Verzehr von Wildschwein- und Rehfleisch gerecht werden soll.

Ein Schwerpunkt der Messe stellt die Jagdbekleidung dar. Bei Modenschauen werden die neuesten Trends gezeigt. Wiebke Utsch und Jörg Krusemeyer vom Gummersbacher Großhändler AKAH etwa betonen, dass nach wie vor Textilien aus Hightechmaterialien geradezu boomen. Dabei werden immer mehr spezielle Tarnmuster nachgefragt, die auch „zivil“ tragbar sind, weil sie nicht militärisch wirken.

Ganz großer Renner indes waren Schalldämpfer. Nachdem vor einigen Jahren ein Förster erfolgreich darauf geklagt hatte, eine solche Flüstertüte auf sein Jagdgewehr montieren zu dürfen, ziehen mittlerweile viele Bundesländer mit Genehmigungen nach, zuletzt auch Nordrhein-Westfalen. Der Mündungsknall wird dabei so weit gedämpft, dass des Schützen Ohr kaum belastet wird und auch die Umwelt nicht sonderlich erschreckt.

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