Nur 71,8 Prozent pünktlich ICE-Brand lässt Bahn-Pünktlichkeitswerte wieder sinken

Berlin · Die Bahn hat ihre Kunden im Oktober wieder häufiger warten lassen. Trotz eines dringenden internen Appells des Chefs bleiben die Pünktlichkeitswerte im Keller. Das Unternehmen nennt einen Grund.

Für Fahrgäste der Deutschen Bahn war das Reisen im Oktober wieder häufiger mit Warten verbunden.

Nur 71,8 Prozent der Intercity, Eurocity und ICE kamen pünktlich - was nach Bahn-Definition heißt: weniger als sechs Minuten nach der planmäßigen Zeit. Das ist der zweitschwächste Monatswert in diesem Jahr, nachdem sich die Quote im September mit 72,7 Prozent etwas verbessert hatte.

Das Unternehmen machte dafür vor allem den Brand eines ICE verantwortlich, der eine tagelange Sperrung der Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt zur Folge hatte. Nach dem Regelfahrplan fahren die Züge auf beiden Gleisen dort erst ab 18. November wieder.

Auch der Nahverkehr litt unter der Streckensperrung, weil Fernzüge über dessen Strecken umgeleitet wurden. 92,6 Prozent der Regionalzüge waren pünktlich. Dies ist der schlechteste Monatswert in diesem Jahr.

Bahnchef Richard Lutz wollte in diesem Jahr eigentlich erreichen, dass 82 Prozent der Fernzüge pünktlich fahren. Dieses Ziel hat er schon im Sommer aufgegeben und stattdessen eine Quote von unter 80 Prozent in Aussicht gestellt. Im zweiten Halbjahr sei eine Trendwende zu erwarten - sie ist bislang aber nicht eingetreten.

Im September hatten neben Sturm, Vandalismus und Kabelbränden auch Störungen an den Zügen zu Verspätungen geführt. Im Juli war es die extreme Hitze, die der Bahn zu schaffen machte.

Auch im August lag es an den hohen Temperaturen und der Trockenheit, die zu Bränden an Gleisen führten. Konzernchef Lutz richtete dennoch einen dringenden Appell an seine Führungskräfte, mehr gegen Verspätungen zu tun.

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