Lange Trockenheit Honig-Sommer fällt für Imker durchwachsen aus

Mayen · Die Honig-Ernte im Frühjahr war hervorragend, im Sommer fiel sie in manchen Regionen hingegen vergleichsweise schlecht aus. Der Grund für beide Entwicklungen ist derselbe.

 In der Regel ernten Imker zweimal im Jahr ihren Honig. Die erste Honigernte beginnt in der Regel in der zweiten Maihälfte, die zweite dann Mitte Juli.

In der Regel ernten Imker zweimal im Jahr ihren Honig. Die erste Honigernte beginnt in der Regel in der zweiten Maihälfte, die zweite dann Mitte Juli.

Foto: Patrick Pleul

Die lange Trockenheit hat bei den Honig-Bauern für ein durchwachsenes Jahr gesorgt. Während aufgrund des ungewöhnlich warmen Frühjahrs die erste Ernte besonders gut ausfiel, sind die Ergebnisse der Sommerernte regional sehr unterschiedlich.

Bundesweit seien bei der zweiten großen Tracht des Jahres im Schnitt mit 16 bis 17 Kilogramm Honig pro Volk in etwa so viel zusammen gekommen wie im Vorjahr, sagte Bienenexperte Christoph Otten der Deutschen Presse-Agentur.

Vor allem in Rheinland-Pfalz und Bayern lägen die Erträge mit jeweils um die 15 Kilogramm aber klar unter dem Durchschnitt. In der Region Niederbayern etwa verzichtete nahezu jeder vierte Imker auf die Sommerernte, weil die Bienen nicht genug gesammelt hatten.

Der Grund: Viele Pflanzen blühten wegen des warmen Wetters bereits deutlich früher als üblich und standen den Bienen nun nicht mehr zur Verfügung. "Im frühgeschleuderten Honig konnten wir sehr schön sehen, dass darin schon viele Sommerpollen enthalten waren", sagte Otten.

Das hatte dazu geführt, dass die Honigernte im Frühjahr - die sogenannte Frühtracht - vergleichsweise gut ausgefallen war, denn nun blühten auf einmal viele Pflanzen, deren Pollen normalerweise zu dieser Jahreszeit nicht gesammelt werden können. Rund 21 Kilogramm Honig ernteten die Imker damals pro Volk Im Jahr davor hatten die Erträge noch zwischen 16 und 19 Kilogramm gelegen. "Wir hatten in diesem Jahr eine Verschiebung vom Sommer ins Frühjahr", sagte Otten. "Hinzu kam die lang anhaltende Trockenheit, die vielerorts den Nektarstrom der Pflanzen versiegen ließ."

Das trockene Wetter macht vielen Imkern auch bei der Bekämpfung der Varroa-Milbe zu schaffen. Denn dort, wo es besonders warm war, mussten die Imker mit dem Einsatz von entsprechenden Stoffen zur Bekämpfung des Parasiten warten. Verdunsten sie bei den hohen Temperaturen zu schnell, nimmt auch das Bienenvolk Schaden. "Darauf mussten sich viele Imker einstellen", sagte Otten. "Da haben wir aber sehr unterschiedliche Aussagen aus den einzelnen Regionen."

In der Regel ernten Imker zweimal im Jahr ihren Honig. Die erste Honigernte beginnt in der Regel in der zweiten Maihälfte, die zweite dann Mitte Juli. In manchen Regionen - etwa im Schwarzwald sowie in der niedersächsischen Heide - könnten Imker auch noch die sogenannte Spättracht ernten. Diese sei in den vorliegenden Zahlen bereits enthalten, sagte Otten.

Für die Daten übermitteln Tausende Imker in Deutschland ihre Erntezahlen an das Fachzentrum Bienen und Imker beim Dienstleistungszentrum ländlicher Raum in Mayen, für das Otten arbeitet.

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