Currywurst&Co. Deutsche Bahn senkt Preise im Speisewagen

Berlin · Die Deutsche Bahn will das Angebot im Bordbistro verbessern und zugleich günstiger machen. Damit reagiert der Konzern auf Beschwerden von Fahrgästen. Speisen dürfen künftig auch in die zweite Klasse mitgenommen werden.

 Bei Bahnfahrern besonders beliebt: Die Currywurst.

Bei Bahnfahrern besonders beliebt: Die Currywurst.

Foto: picture alliance / Daniel Bockwo

Ab heute stellt die Deutsche Bahn ihr Angebot im Speisewagen um. Beibehalten werden die bei den Fahrgästen beliebtesten Gericht wie Chili con carne oder Currywurst. Letztere wird jedoch durch Tortilla-Brösel verfeinert. Dazu kommen nun auch vegetarische und vegane Speisen. Die Umstellung soll in den nächsten Tagen in allen ICE und Bordbistros der IC erfolgen.

Das Essen wird zudem preisgünstiger. Künftig werde es nur noch ein Gericht geben, das mehr als zehn Euro kostet, kündigt das Unternehmen an. Zur Premiere senkt die Bahn den Preis für eine Tasse Kaffee von drei Euro auf 2,50 Euro. Hohe Preise haben in der Vergangenheit für viel Ärger bei den Passagieren gesorgt. Zugleich wird ein weiteres Ärgernis beseitigt. Bislang bekamen zwar Fahrgäste der ersten Klasse Speisen an ihren Platz gebracht. Passagiere in der zweiten Klasse mussten dagegen im Speisewagen essen. Künftig können alle Angebote mit an den Sitzplatz genommen werden. Die Bahn versichert, dass dafür umweltgerechte Verpackungen verwendet werden. Damit erscheint auch die Zukunft der Speisewägen gesichert. Vor einigen Jahren hat die Bahn noch die Abschaffung der chronisch defizitären Bordgastronomie erwogen.

Eine gute Nachricht kann der Konzern auch noch an anderer Stelle melden. Ein Jahr nach dem Start der Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Berlin und München hat die Bahn dem Flugzeug wie dem Straßenverkehr den Rang abgelaufen. Das Unternehmen hat den Marktanteil auf dieser Strecke nach eigenen Angaben von einst 23 Prozent auf nun 46 Prozent verdoppelt. Die Fluggesellschaften, die vor dem Start fast die Hälfte der Reisen abdeckten, kommen nur noch auf 30 Prozent. Auch das Auto wird nicht mehr so häufig benutzt.

Mehr Verbindungen von Berlin nach München

Mit 4,4 Millionen Reisenden zwischen beiden Städten hat die Bahn auch die eigenen Erwartungen deutlich übertroffen. Das mag nach dem peinlichen Fehlstart im Dezember 2017, als der Premierenzug erst mit stundenlanger Verspätung sei Ziel erreichte, auch an der Pünktlichkeit liegen. Das neue elektronische Zugsteuerungssystem ETCS bringt 86 Prozent der Züge fahrplangemäß ans Ziel. Im Fernverkehr insgesamt sind es nun gut sieben von zehn Zügen. „Die Auslastung der Züge liegt durchschnittlich 18 Prozent höher als im übrigen Bahnverkehr“, sagt der zuständige Vorstand Berthold Huber. Kürzlich war ein Zug in Berlin so überfüllt, dass die Bundespolizei ihn teilweise räumen musste.

Aufgrund des Erfolgs weitet die Bahn das Angebot auf dieser Strecke zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember aus. Täglich werden fünf statt bisher drei Sprinter eingesetzt.

Außerdem fährt auch der neue ICE 4 von Berlin nach Bayern. Mit 830 Sitzplätzen ist dessen Kapazität höher als bei älteren ICE. Schließlich wird der Zug nicht mehr nur in München enden, sondern regelmäßig nach Wien weiterfahren.

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