Kommentar zur Konjunktur Der Staat hat ein Luxusproblem

Meinung · Die Wirtschaft brummt. Der Staat hat einen Rekordüberschuss von mehr als 18 Milliarden Euro im ersten Halbjahr erzielt. Jetzt streiten die Parteien, wie das Geld ausgegeben wird.

 Die deutsche Wirtschaft ist auf Wachstumskurs. Davon haben auch die öffentlichen Kassen im ersten Halbjahr 2017 profitiert.

Die deutsche Wirtschaft ist auf Wachstumskurs. Davon haben auch die öffentlichen Kassen im ersten Halbjahr 2017 profitiert.

Foto: dpa

Die Wirtschaft wächst kräftig, und zwar an allen Ecken: beim privaten Konsum, bei den staatlichen Ausgaben und endlich auch bei den Ausrüstungsinvestitionen. Die Steuereinnahmen machen den Finanzministern Freude und die vom Ifo-Institut befragten Unternehmen sind optimistisch für ihre nähere Zukunft.

Lediglich die aktuelle Lage bewerten sie etwas vorsichtiger. Es kann am stärkeren Euro liegen, der den Exporteuren nun weniger Geld in die Kassen spült. Oder an den aufziehenden Schwierigkeiten der Autoindustrie. Oder auch an Kaufzurückhaltung hier und dort wegen der politischen Spannungen etwa zwischen Korea und Amerika. Doch der Rückgang des entsprechenden Ifo-Teilindexes ist nur marginal, lässt sich mit einer leichten Korrektur nach drei Allzeithochs in Folge erklären.

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland steht auf breitem Fundament und scheint selbst schlechte Nachrichten recht gut wegstecken zu können. Die Parteien streiten, wie das viele Geld, das in den Staatskassen ankommt, besser verteilt werden könnte. Ein Luxusproblem. Bei der Lösung klingt ein Gedanke nach sich selbst verstärkendem Effekt: Wie wäre es, die zu erleichtern, die ausweislich der robusten Lage ja bewiesen haben, wie gut sie mit Geld umgehen können? Für den Staat und seine Umverteilungsideen bliebe vermutlich noch genug, wenn zuvörderst die Steuer- und Beitragszahler mehr Früchte ihrer Arbeit ernten könnten.

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