Börse in Frankfurt Dax kämpft mit Marke von 12.000 Punkten

Frankfurt/Main · Der Dax hat am Montag einen Erholungsversuch gestartet. Der Leitindex pendelte zum Wochenstart um die viel beachtete Marke von 12.000 Punkten, unter die er in der Vorwoche erstmals seit April gefallen war.

 Händler verfolgen im Handelssaal der Börse in Frankfurt die Kursentwicklung.

Händler verfolgen im Handelssaal der Börse in Frankfurt die Kursentwicklung.

Foto: Boris Roessler

Nach einem recht nachrichtenarmen Handelstag stand das wichtigste deutsche Börsenbarometer zum Handelsschluss bei 11.986,34 Punkten, das war ein Plus von 0,22 Prozent.

Der Index der mittelgroßen Werte MDax legte am Montag um 0,61 Prozent auf 26.339,55 Punkte zu. Der Technologiewerte-Index TecDax konnte hingegen seinen Tagesgewinn nicht halten, er schloss mit einem Abschlag von 0,11 Prozent auf 2908,99 Zähler.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,48 Prozent auf 3309,28 Punkte vor. Freundlich zeigte sich auch die Börse in Paris, während die Londoner Börse gebremst vom anziehenden Pfund nahezu unverändert schloss. Auch in den USA trat der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa nahezu auf der Stelle, die Nasdaq-Indizes kletterten hingegen um rund 0,2 Prozent.

Am deutschen Aktienmarkt scheine grundsätzlich bis zur EZB-Leitzinsentscheidung am kommenden Donnerstag nun ein ruhigerer Handelsverlauf zu erwarten, und auch eine Rückeroberung der 12.000er-Marke im Dax sei möglich, schrieb Marktbeobachter Jens Klatt vom Broker JK Trading. Voraussetzung sei aber insbesondere, dass sich US-Präsident Donald Trump hinsichtlich weiterer Strafzölle vorerst nicht weiter äußere. Zuletzt am Wochenende hatte Trump Peking weitere Zölle auf Waren im Wert von 267 Milliarden Dollar angedroht.

Auch Währungsturbulenzen in Schwellenländern, Italiens Schulden sowie Unsicherheiten um den Brexit stimmen die Anleger seit geraumer Zeit vorsichtiger. Aussagen von Brexit-Chefunterhändler Michel Barnier, wonach eine Einigung in den Austrittsgesprächen innerhalb von acht Wochen "realistisch" und "möglich" sei, stärkten unterdessen am Montag sowohl Euro und britischem Pfund gegenüber dem Dollar den Rücken.

Im Dax nahmen die Aktien der Commerzbank den Spitzenplatz ein mit plus 2,3 Prozent. Der frühere Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hatte in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg alte Übernahmespekulationen neu befeuert. Er sagte, dass europäische Großbanken mittels Fusionen auf Trumps "America First"-Politik reagieren müssten.

Versorger-Papiere gehörten ebenfalls zu den größeren Dax-Gewinnern. Händlern zufolge profitierten sie vom fortgesetzten Strompreisanstieg. RWE-Anteile rückten um knapp 2 Prozent vor und Eon-Papiere gewannen 1,9 Prozent. Im MDax verteuerten sich Uniper-Aktien um 2,3 Prozent.

Die Aktien des Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor büßten im TecDax knapp 3,2 Prozent ein. Wie bereits die Konkurrenz in China litten sie unter Aussagen des iPhone-Herstellers. Apple hatte erneut mitgeteilt, dass US-Zölle auf chinesische Produkte auch zu Preisanhebungen für einige seiner Geräte führen würden. Aktien des Chipherstellers Infineon stoppten hingegen im Tagesverlauf ihre jüngste Talfahrt und gingen mit einem Aufschlag von 0,4 Prozent aus dem Handel.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,21 Prozent am Freitag auf 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,20 Prozent auf 140,94 Punkte. Der Bund-Future (Dezember-Kontrakt) sank zuletzt um 0,17 Prozent auf 159,68 Punkte. Der Euro kletterte zurück über 1,16 US-Dollar und wurde am Abend zu 1,1605 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1571 (Freitag: 1,1615) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8642 (0,8610) Euro.

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