"Situation sehr ernst" Continental-Vorstand schickt Brandbrief an Mitarbeiter

Hannover · Der Vorstand des Autozulieferers Continental hat seine Spitzenmanager in scharfen Worten zu verstärkten Anstrengungen aufgefordert.

 "Sie halten nicht, was sie versprechen." - Conti-Vorstandschef Elmar Degenhart steht vor dem Logo des Unternehmens.

"Sie halten nicht, was sie versprechen." - Conti-Vorstandschef Elmar Degenhart steht vor dem Logo des Unternehmens.

Foto: Julian Stratenschulte/Archiv

"Unsere derzeitige, geschäftliche Situation ist sehr ernst", heißt es in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief, aus dem zuerst die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" zitiert hatte. Der Vorstand kündigt auch personelle Änderungen im Management an - "dort, wo das Vertrauensverhältnis zu unseren relevanten Stakeholdern nachhaltig beschädigt ist." Neben Wachstumsprogrammen soll es auch externe Unterstützung für schwächelnde Geschäftsbereiche geben.

Nach Angaben eines Konzernsprechers richtet sich das Schreiben an weltweit etwa 400 Führungskräfte. Konkret wird darin "einem halben Dutzend" der insgesamt 27 Geschäftsbereiche vorgeworfen, wiederholt selbstgesteckte Ziele nicht erreicht zu haben. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: "Daher die klare Ansage: Auf diesem falschen Gleis fahren wir keinen Meter mehr: Dieser Zug stoppt genau hier und jetzt!" Die betroffenen Bereiche werden gemahnt: "Sie halten damit nicht, was sie versprechen."

Wegen schwächerer Geschäfte und höherer Kosten hatte Conti Mitte August zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Gewinnprognose für 2018 gesenkt. Der Konzernumsatz dürfte bei 46 Milliarden Euro vor Währungseffekten liegen - und nicht mehr wie zuvor angekündigt bei 47 Milliarden Euro. Die Aktie ging auf Talfahrt.

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