Starke Nachfrage Bayer-Tochter Covestro mit Gewinnsprung

Köln · Der Kunststoffhersteller Covestro kann seinen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr verdoppeln. Auch für 2017 ist man optimistisch. Das könnte den Verkaufsplänen beim Mutterkonzern Bayer Auftrieb geben.

 Der Kunststoffspezialist Covestro mit weltweit knapp 15 600 Mitarbeitern war zuvor als Bayer MaterialScience bekannt.

Der Kunststoffspezialist Covestro mit weltweit knapp 15 600 Mitarbeitern war zuvor als Bayer MaterialScience bekannt.

Foto:  Oliver Berg

Die Bayer-Kunststofftochter Covestro blickt nach einem Gewinnsprung mit Zuversicht auf das laufende Jahr. "Unsere Strategie ist aufgegangen", sagte Konzernchef Patrick Thomas bei der Bilanzvorlage am Montag in Köln.

Im vergangenen Jahr profitierte Covestro von einer starken Nachfrage, die die Auslastung der Anlagen nach oben trieb. Unter dem Strich konnte das Unternehmen seinen Gewinn trotz leicht sinkender Umsätze auf 795 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Die Dividende soll um 65 Cent auf 1,35 Euro je Aktie steigen.

Auch für 2017 ist das Unternehmen zuversichtlich. Trotz geopolitischer Herausforderungen und Unsicherheiten dürften sich die Absatzmärkte insgesamt positiv entwickeln, schätzte Thomas. Der Konzern rechnet deshalb mit einem weiteren Mengenwachstum und einer soliden Entwicklung der wichtigsten Kennzahlen.

Finanzchef Frank Lutz zufolge dürfte der Markt für Covestro-Produkte bis zur Jahresmitte 2017 mangels neuer Kapazitäten enger werden. Vor diesem Hintergrund sei auch ein deutlicher Anstieg des operativen Ergebnisses möglich.

Die positive Entwicklung kommt für den Mutterkonzern Bayer zur richtigen Zeit. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" hatte am Wochenende berichtet, dass Bayer im Laufe des Jahres seine Covestro-Anteile verkaufen wolle. Neu sind derartige Spekulationen nicht, da Bayer nie einen Hehl aus seinen Plänen gemacht hat, sich mittelfristig komplett von der Tochter trennen zu wollen. So braucht Bayer etwa für die geplante Rekord-Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto mit einem Gesamtvolumen von 66 Milliarden US-Dollar Geld.

Auch nach dem Börsengang im Herbst 2015 hält der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer noch rund 64 Prozent an Covestro. Der Kunststoffspezialist mit weltweit knapp 15 600 Mitarbeitern war zuvor als Bayer MaterialScience bekannt. Die Materialien werden etwa in der Auto-, Bau- und Elektroindustrie verwendet.

Das stärkste Mengenwachstum verzeichnete Covestro als Marktführer im vergangenen Jahr beim transparenten Kunststoff Polycarbonat. Dieser wird etwa für CD-Rohlinge verwendet. Auch das Polyurethan-Geschäft lief gut. Diese Materialien werden als Schäume etwa in der Auto-, Bau- und in der Elektroindustrie eingesetzt.

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