Börsenboom lockt Aktionärszahl auf höchstem Stand seit zehn Jahren

Frankfurt/Main · Der Börsenboom 2017 hat die Zahl der Aktionäre in Deutschland auf den höchsten Stand seit zehn Jahren getrieben.

 Trotz des Börsebooms machen die meisten Deutschen nach wie vor einen weiten Bogen um die Aktienmärkte.

Trotz des Börsebooms machen die meisten Deutschen nach wie vor einen weiten Bogen um die Aktienmärkte.

Foto: Arne Dedert

Etwas mehr als zehn Millionen Menschen hierzulande besaßen im vergangenen Jahr Aktien und/oder Anteile an Aktienfonds, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) in Frankfurt mitteilte.

Zum Vorjahr stieg die Zahl der Aktionäre um fast 1,1 Millionen. 15,7 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahre und damit etwa jeder sechste legt demnach direkt oder indirekt Geld an der Börse an.

Weil die meisten Deutschen nach wie vor einen weiten Bogen um die Aktienmärkte machen, ist das Aktieninstitut jedoch vorsichtig, von einer Trendwende zu sprechen: "So erfreulich die Entwicklung 2017 war, Entwarnung für die Aktienkultur bedeutet dies nicht."

Die Aktionärsquote in Deutschland sei im Vergleich zu anderen Industrieländern "immer noch viel zu niedrig". In den USA etwa gibt es deutlich mehr Aktionäre - allerdings fördert der Staat dort die Altersvorsorge über Aktien und Fonds steuerlich.

Ein weiterer Grund für die Skepsis des Aktieninstituts: Vor allem Kleinanleger trennen sich erfahrungsgemäß bei fallenden Kursen rasch wieder von Aktien. Auch steigende Zinsen bei anderen Anlagen könnten Aktionäre zum Umsteuern bewegen.

Von Zeiten der Börseneuphorie zu Beginn des neuen Jahrtausends, als unter anderem die "Volksaktie" Telekom die Menschen in Scharen anlockte, sind die Aktionärszahlen in Deutschland ohnehin noch weit entfernt: 2001 gab es in Deutschland fast 13 Millionen Aktionäre, die Aktionärsquote lag bei 20 Prozent. Das Platzen der New-Economy-Blase am Neuen Markt verschreckte viele Kleinanleger nachhaltig.

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