Der Verbrauchertipp So lässt sich ein Haus finanzieren

Frankfurt · Wer eine Immobilie kaufen oder bauen möchte, benötigt eine passende Finanzierung. Die üblichste Form sind Annuitätendarlehen. Doch Kreditnehmer sollten sich auch einen Überblick über Alternativen verschaffen.

Klassiker Annuitätendarlehen: Bei Annuitätendarlehen liegt die zu leistende monatliche Rate über die gesamte Vertragsdauer immer gleich hoch. Das bietet Kalkulationssicherheit. Nach Ende der Laufzeit steht jedoch eine Anschlussfinanzierung an. „Die Bauzinsen sind nach wie vor historisch günstig. Wie hoch die Zinsen in zehn, 15 oder 20 Jahren sein werden, ist aber nicht vorhersehbar und somit auch nicht die künftige Belastung durch einen Anschlusskredit“, sagt Britta Barlage, Pressesprecherin des Baukreditvermittlers Interhyp AG.

Passende Konditionen wählen: Daraus ergibt sich, dass sich Kreditnehmer die niedrigen Zinsen möglichst lange festschreiben lassen sollten. „Wir empfehlen in der Regel eine Zinsbindung von mindestens 15 Jahren mit mindestens zwei, besser drei Prozent Anfangstilgung“, sagt Alexander Krolzik von der Verbraucherzentrale Hamburg. „Bei besonderen Umständen, zum Beispiel, wenn zukünftig eine Lebensversicherung fällig wird, oder bei höherer Tilgung ist auch eine kürzere Laufzeit denkbar.“ Die günstigsten Konditionen gibt es für Kreditsummen bis zu 60 Prozent des Beleihungswerts der Immobilie. Am teuersten sind Finanzierungen ohne Eigenkapital, sogenannte Vollfinanzierungen. Sie gelten jedoch als sehr riskant und kommen nur für Kreditnehmer mit überdurchschnittlicher Bonität in Frage.

Volltilgerdarlehen: Eine Variante des Annuitätendarlehens ist das Volltilgerdarlehen. Hierbei wird nicht die Anfangstilgung festgelegt, sondern ausschlaggebend ist der Zeitraum, in dem der Kreditnehmer schuldenfrei sein möchte. Meist werden Laufzeiten bis maximal 20 Jahre angeboten. Der Kunde tilgt monatlich zu gleichhohen Raten, sodass am Vertragsende keine Restschuld mehr besteht. Volltilgerdarlehen bieten damit bestmögliche Planungssicherheit und sind darüber hinaus etwas günstiger als herkömmliche Annuitätendarlehen. Die Raten liegen jedoch vergleichsweise hoch.

Endfällige Darlehen: Bei dieser Darlehensform besteht der Vertrag aus dem Kredit und einer Geldanlage, die in der Regel als Sicherheit an die Bank abgetreten wird. Während der Laufzeit zahlt der Kunde nur die Zinsen auf das Darlehen und spart parallel dazu an. Die Tilgung erfolgt dann auf einen Schlag am Ende der Laufzeit. Dabei gilt jedoch: Renditestarke Ansparprodukte, die von der Bank genehmigt werden, sind rar gesät. Für die meisten Selbstnutzer ist diese Darlehensform ungeeignet.

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