Kommentar zur Öffnung des Fahrdienst-Marktes Richtiger Vorstoß

Meinung | Berlin · Vor sechs Jahren wurde das Fernbus-Geschäft in Deutschland liberalisiert. Nun will die Bundesregierung an den Fahrdienst-Markt heran, der sich grundlegend verändert. Bisherige rechtliche Hürden für Dienste wie Uber sollen beseitigt werden.

 Der Wettbewerb wird härter: Ein Taxi mit Werbung für die Vermittlungs-App MyTaxi fährt eine Straße entlang.

Der Wettbewerb wird härter: Ein Taxi mit Werbung für die Vermittlungs-App MyTaxi fährt eine Straße entlang.

Foto: dpa

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer will digitalen Fahrdiensten mehr Freiraum lassen. Das ist ein richtiger Vorstoß, der mehr Wettbewerb schafft und die Modernisierung des Standorts Deutschland fördert.

Es war zwar richtig, nicht jedem unausgebildeten Fahrer zu erlauben, plötzlich Passagiere gegen Geld durch die Gegen zu fahren. Uber hatte sich zu dreist in den Markt gedrängt und die Anwendung bestehender Gesetze geradezu herausgefordert. Andererseits stammen die Regeln für Taxis generell aus einer Zeit, als es noch kein Internet gab, keine Smartphones und kein GPS. Gerade junge Kunden wollen Mitfahrgelegenheiten unkompliziert per App rufen. Niedrige Preise schaffen dabei einen Anreiz, auf das eigene Auto zu verzichten.

Es ist verständlich, dass die Taxizentralen ihr Geschäft schützen wollen. Doch so wie Banker, Stromerzeuger oder Einzelhändler müssen auch sie sich der Realität der Digitalisierung stellen. Die Gesetze dürfen hier eine Zunahme an Effizienz und Komfort nicht blockieren. Den Bürgern entgehen sonst die positiven Aspekte der Digitalisierung.

Die sogenannten Shuttle-Dienste hatten sich behelfsweise in einer Gesetzeslücke breitgemacht – es wäre sinnvoller, App-gestützte Mitfahrdienste schon bald formal zu erlauben. Für den Normalbürger ist ohnehin kein logischer Unterschied dazwischen zu erkennen, ob der Wagen zu seiner Station zurückfahren muss oder nicht.

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