Kommentar zur Grünen Woche Regulierung nötig

Meinung · Selbstoptimierung ist einer der großen Trends der Zeit. Das gilt insbesondere für die Gesundheit. Was den Gebraucht von Nahrungsergänzungsmitteln betrifft, wäre eine Regulierung nötig.

 Besucher der Internationalen Grünen Woche 2016 kraulen in Berlin in der Tierhalle die Wasserbüffelkuh Emmi.

Besucher der Internationalen Grünen Woche 2016 kraulen in Berlin in der Tierhalle die Wasserbüffelkuh Emmi.

Foto: dpa

Da werden Schritte gezählt, der Puls gemessen und die Ernährung strengen Regeln unterworfen. Über den Erfolg all dessen lässt sich trefflich streiten, denn ein zufriedenes Leben hängt von viel mehr Faktoren ab. Gar nicht selten schießen die Bemühungen um ein gesünderes Leben auch über das Ziel hinaus.

So gehören Nahrungsergänzungsmittel in vielen Haushalten zum festen Bestandteil der Vorratshaltung. Auf künstliche Vitamine und Mineralstoffe greift jeder dritte Haushalt zurück. Dabei ist diese Extraportion an lebenswichtigen Stoffen im Normalfall überflüssig. Bei einer ausgewogenen Zusammenstellung des täglichen Essens ist eine ausreichende Versorgung mit allen notwendigen Bestandteilen gegeben.

Der Glaube, dass viel auch viel hilft, ist jedoch weit verbreitet. Anders sind die Milliardenumsätze der Branche mit den Tabletten nicht zu erklären. An dieser Realität kommt die Politik nicht vorbei. Es mag unvernünftig sein, sich mehr Magnesium oder Vitamin C reinzuziehen als nötig. Doch wenn der Bedarf vorhanden ist, sollten die Verbraucher ihn auch sicher decken können. Das ist bisher nicht der Fall. Es gibt weder eine behördliche Prüfung der Präparate noch ein Zulassungsverfahren. Zumindest ein kleiner Regulierungsrahmen wäre aber wünschenswert.

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